Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(10): 728-733
DOI: 10.1055/s-0041-101921
Dossier
Chronischer Oberbauchschmerz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medikamenten-induzierte Oberbauchbeschwerden

Drug-induced dyspepsia
Manfred Gross
1   Internistische Klinik Dr. Müller, München
,
Joachim Labenz
2   Jung-Stilling-Krankenhaus, Diakonie Klinikum Siegen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Mai 2015 (online)

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Zusammenfassung

Gastrointestinale Beschwerden gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen von Medikamenten. Das Spektrum an Symptomen ist breit. Häufig berichten die Patienten über Oberbauchschmerzen, vorzeitiges Sättigungsgefühl, Druckgefühl im Oberbauch, epigastrische oder retrosternale Schmerzen, Blähungen, Durchfälle oder Obstipation. Ein Teil dieser Beschwerden wird von den Patienten und/oder Ärzten auf den Oberbauch und speziell auf den Magen bezogen. „Magenschmerzen“, dh epigastrische Schmerzen, treten dabei selten isoliert auf sondern meist in Verbindung mit weiteren Symptomen wie Druckgefühl, Völlegefühl oder vorzeitiges Sättigungsgefühl, Übelkeit, Erbrechen – eine als Dyspepsie bezeichnete Symptomkonstellation. Bei der Häufigkeit dieser Beschwerden in der Bevölkerung und den zahlreichen Medikamenten, die manche Patienten einnehmen, kann es im Einzelfall sehr schwierig sein zu erkennen, ob es sich um Medikamenten-induzierte Beschwerden oder um spontan entstandene Symptome handelt.

Abstract

Gastrointestinal symptoms are among the most common side effects of drugs. There is a broad spectrum of symptoms. Patients often report upper abdominal pain, an early sense of satiety, epigastric discomfort or pain in the upper abdomen or behind the breastbone, flatulence, diarrhoea or constipation. Some of these symptoms are attributed to the stomach or upper abdomen by the patient and/or the physician. “Stomach pain”, pain in the epigastric region, occurs in most cases in combination with other symptoms such as a feeling of pressure in the upper abdomen or bloating, early satiety, nausea or vomiting – a combination called dyspepsia. Given the high frequency of these symptoms in the general population and the large number of medications many patients are taking, it can be very difficult in a given patient to differentiate between drug-induced side effects and spontaneously occurring symptoms.