Dtsch Med Wochenschr 1984; 109(6): 205-210
DOI: 10.1055/s-2008-1069167
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchungen über die Epidemiologie der Trichinella-spiralis-Infektionen in der Eifel 1982

Epidemiology of the Trichinella spiralis infections in the Eifel region, 1982H. Feldmeier, G. Blaumeiser, H. Fischer, H. A. Stein
  • Abteilung für Bakteriologie und Serologie des Bernhard-Nocht-Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg, Clemens-August-Krankenhaus, Bitburg, und Referat 16, Gesundheit und Pharmazie, Bezirksregierung Trier
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Im November 1982 erkrankten in Bitburg in der Eifel innerhalb weniger Tage 146 Personen an einer Trichinose. Durch umgehend durchgeführte epidemiologische und immundiagnostische Untersuchungen gelang es nachzuweisen, daß die Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Verzehr roher Mettwürste erworben wurde, die von einer Metzgerei aus der Nähe Bitburgs hergestellt worden waren. Die Diagnose Trichinose konnte noch in der akuten Krankheitsphase durch den Nachweis von Trichinenlarven im peripheren Blut bestätigt werden. Die retrospektive Analyse früherer Erkrankungen aus dem gleichen Raum zeigte, daß es durch die gleiche Infektionsquelle bereits im August/September 1982 zu einer kleineren Epidemie gekommen war. Diese Untersuchung bestätigt, daß es in der Bundesrepublik trotz gesetzlich vorgeschriebener Trichinenschau zu Trichinose-Epidemien kommen kann. Durch die Kombination von epidemiologischen und immundiagnostischen Methoden ist jedoch die Klärung des Infektionsmodus und der Infektionsquelle rasch und zuverlässig möglich.

Abstract

In November 1982 146 persons became ill within a few days with trichinosis in Bitburg (GFR). Prompt epidemiological and immunodiagnostic investigations demonstrated the high likelihood of infection by ingestion of raw sausage produced at a butcher's near Bitburg. The diagnosis of trichinosis could be ascertained still in the acute phase of disease by demonstration of the Trichinella larvae in peripheral blood. Retrospective analysis of earlier disease from the same area showed that the same infection source had led to a smaller epidemic already in August/September of 1982. This investigation confirms that epidemic trichinosis may occur in the GFR despite law-enforced assessment of meat for Trichinella. However, by combination of epidemiological and immunodiagnostic methods the mode and source of infection can be established promptly and reliably.

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