Dtsch Med Wochenschr 1989; 114(27): 1059-1063
DOI: 10.1055/s-2008-1066716
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Familiäre Häufung von Gallensteinen

Familially increased incidence of gallstonesD. Nürnberg, H. Berndt, H. Pannwitz
  • Medizinische Klinik, Bezirkskrankenhaus Neuruppin, Klinik für Innere Medizin der Humboldt-Universität, Berlin, sowie Medizinische Klinik, Bezirkskrankenhaus Schwedt/Oder
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Von März 1986 bis Juni 1988 wurden 1616 scheinbar gesunde Probanden, 634 Männer und 982 Frauen im Alter von 12-93 Jahren, mittels Ultraschalls auf Gallensteine untersucht. Gleichzeitig wurden sie gefragt, ob bei nahen Blutsverwandten jemals Gallensteine aufgetreten waren oder eine Cholezystektomie durchgeführt worden war. Bei 316 der 1616 Probanden (19,6 %) wurden sonographisch Gallensteine festgestellt, oder sie waren in der Vergangenheit cholezystektomiert worden. Die Prävalenz der Gallensteine stieg mit dem Alter, sie war bei Frauen größer als bei Männern. Bei den 316 Probanden mit nachgewiesenen Gallensteinen oder einer Cholezystektomie in der Anamnese waren in sechs von neun Altersgruppen signifikant (P < 0,01 bzw. P < 0,05) häufiger Gallensteine in der Familie bekannt als bei den Probanden ohne Gallensteine. Diese Befunde sprechen für eine genetische Disposition zur Cholelithiasis, Ernährungseinflüsse sind jedoch nicht völlig ausgeschlossen.

Abstract

From March 1986 to June 1988 ultrasound examinations for gallstones were performed on 1616 symptom-free persons (982 females and 634 males, aged 12-93 years). They were also asked about gallstones and (or) cholecystectomy among blood relatives. Gallstones were discovered or a previous cholecystectomy was reported in 316 persons (19.6 %). The prevalence of gallstones was age-dependent and increased with age. Prevalence was higher in females than in males. There was, in this group of 316, a significant increase in family prevalence of gallstones among six of nine age-groups (P < 0.05 and P < 0.01, respectively) compared with those without gallstones. These data suggest a genetic disposition towards cholelithiasis, while dietary factors could not be definitely excluded.

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