Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(30): 1021-1022
DOI: 10.1055/s-0028-1133699
Kurze diagnostische und therapeutische Mitteilungen für die Praxis

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit der künstlichen Pneumothoraxbehandlung

J. Neumayer in Kaiserslautern
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Verspricht die Fortsetzung konservativer Behandlung eines Lungenleidens keinen Erfolg, so zögere man nicht mit der Anlage des Pneumothorax, um möglichst der Bildung von Adhäsionen noch zuvorzukommen.

  2. Die Prognose des mit Pneumothorax behandelten Krankheitsfalles richtet sich in erster Linie nach dem Gelingen der erwünschten Kompression.

  3. Doppelseitige Lungenleiden, Kehlkopfleiden und Schwangerschaft sind keine Kontraindikationen. Die jeweilige Entscheidung über die Zweckmäßigkeit der Behandlung dieser Fälle muß der Pneumothoraxtherapeut treffen.

  4. Der Ersatz eines serösen Pleuraexsudates durch einen Pneumothorax ermöglicht die Weiterbehandlung einer durch das Exsudat eventuell verdeckten Lungenerkrankung und soll die Synechie der Pleurablätter verhindern.

  5. Die Pneumothoraxbehandlung sucht durch Ruhigstellung eine kranken Lunge und hierdurch erzielte bessere Blut- und Lymphversorgung der andern eventuell auch ergriffenen Lunge schneller und sicherer ein Abklingen der Intoxikation und eine Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit zu erreichen, als es bisher der konservativen Behandlung gelang.

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