Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(7): 212-214
DOI: 10.1055/s-0028-1131874
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fehlerquellen bei der Frühdiagnose der Bleiwirkung1)

L. Schwarz, H. Hefke - appr. Arzt
  • Aus dem Staatlichen Hygienischen Institut in Hamburg
1) Nach einem von L. Schwarz auf der Naturforscher- und Aerztetagung in Leipzig 1922 gehaltenen Vortrage.
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei der Blutuntersuchung auf Basophilie sind verschiedene Fehlerquellen zu berücksichtigen. Sie beruhen außer den schon allgemein bekannten bei einwandfreier Entnahme auf der Art der Härtung und Färbung sowie in der Beurteilung der gekörnten Erythrozyten.

2. Als zweckmäßigste Härtungsmethode hat sich die Methylalkoholhärtung 3—5 Minuten erwiesen; als beste Färbemethode wird die Boraxmethylenblaufärbung nach Manson empfohlen, die übrigens noch verbesserungsbedürftig erscheint.

3. Zur Herstellung der Farblösungen und zum Abspülen der Ausstriche ist ausgekochtes, auf Zimmertemperatur abgekühltes, praktisch kohlensäurefreies destilliertes Wasser zu nehmen.

4. Wegen der durch die Färbetechnik usw. bedingten Verschiedenheit der Ergebnisse ist es erwünscht, Härtungs- und Färbungsart anzugeben, damit Fachleute besser in der Lage sind, sich ein Urteil über diesen Untersuchungsbefund bilden zu können.

5. Die zahlenmäßige Feststellung der gekörnten Erythrozyten gibt nur approximative Werte. In der Beurteilung des Blutbefundes muß man in vielen Fällen sehr kritisch und vorsichtig sein.

6. Der Nachweis von vermehrtem Hämatoporphyrin im Urin ist für die Diagnosestellung sehr wertvoll und in manchen Fällen entscheidend.

7. Wo die Möglichkeit vorliegt, sollten die Bleiverdächtigen zur Blutprobenentnahme dem Laboratorium überwiesen werden, damit dort auch eine eingehende sonstige Untersuchung stattfinden kann.

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