Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(29): 1337-1340
DOI: 10.1055/s-0028-1130820
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Erfahrungen mit Salvarsan1)

Erich Hoffmann, Josef Jaffé
  • Aus der Universitätsklinik für Hautkrankheiten in Bonn. (Direktor: Prof. Dr. Erich Hoffmann.)
1) Hoffmann, Medizinische Klinik 1910, No. 33, ferner Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 12. Dezember 1910 und 20. Februar 1911; Heuck und Jaffé, Deutsche medizinische Wochenschrift 1911, No. 6.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Salvarsan hat sich uns auch ferner als ausgezeichnet wirksames Antisyphiliticum bewährt und wird in Form mehrfacher intravenöser Injektionen fast stets gut vertragen. In sehr seltenen Fällen treten unmittelbar nach dem Einlauf in die Vene kollapsartige Zustände auf, die durch blaurote Färbung und Schwellung des Gesichtes, Herzschwäche Krämpfe und zum Teil auch Atemstörungen charakterisiert sind und durch Koffein- und Kampfereinspritzungen und Sauerstoffinhalationen bald vorübergehen. Sie kommen nach unserer Erfahrung nur bei wiederholter Injektion vor und künden sich durch Hitzegefühl und Brennen im Gesicht meist schon während des Einlaufes der Flüssigkeit an. Wir raten daher, auf dieses Symptom zu achten und, wo es eintritt, die Injektion zu unterbrechen.

Die kombinierte (gleichzeitige) Behandlung mit Salvarsan und Quecksilber empfehlen wir auch nach unseren weiteren Erfahrungen besonders zur abortiven Therapie und Umwandlung der Wassermannschen Reaktion im Spätstadium und glauben, daß bei diesem Vorgehen auch die Zahl der Neurorezidive geringer ausfällt.

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