Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(9): 314-316
DOI: 10.1055/s-0028-1129819
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Klinik und Pathogenese der subarachnoidalen Blutungen

 Krohn - Assistenzarzt
  • Aus der Medizinischen Universitätsklinik in Hamburg. Prof. L. Brauer
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über 2 Fälle von subarachnoidalen Blutungen auf der Grundlage aneurysmatischer Hirngefäße berichtet, die in ihrer Symptomatologie Erscheinungen zentraler, vegetativer Regulationsstörungen boten und so in einem Falle z. B. das Bild einer Infektionskrankheit (Typhus abdominalis) täuschend nachahmten. Als Ursache für die Aneurysmenbildung wird eine Gefäßwandschwäche angenommen, die ihren Ursprung vielleicht in entwicklungsgeschichtlich bedingten Gefäßfehlbildungen an den Arterien der Schädelbasis hat. Als Ursache der Ruptur sind bei den beschriebenen Fällen Schwankungen des Blutdruckes mit Blutdrucksteigerung exogener Natur oder solche im Rahmen eines labilen Gefäßsystems (essentielle Hypertonie) anzunehmen. Der gleichzeitige Befund eines Koronarinfarktes bei einem der beschriebenen Fälle läßt außerdem in Fällen von aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen an eine allgemeine Gefäßerkrankung (zum mindesten funktioneller Art) denken. Die erhobenen klinischen und anatomischen Befunde mahnen dazu, von einer Lumbalpunktion, außer zu dem Zwecke der Diagnosestellung, therapeutisch nur unter streng begrenzter Anzeige (starke zentrale Blutdrucksteigerung) Gebrauch zu machen.

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