Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(45): 2195-2197
DOI: 10.1055/s-0028-1128868
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Behandlung der schweren Körnerkrankheit

 Rau in S. Maria (Brasilien)
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Publication Date:
01 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Als besondere Vorteile des Lapis arg. nitr. pur. sehe ich an:

  1. Er ätzt mit Sicherheit alle Körner, die man bestreicht. Bei einiger Sorgfalt wird kein Körnchen übersehen.

  2. Er ist ein nicht tief wirkendes Aetzmittel.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch hier die Konjunktivalecken. Namentlich bei Leuten mit engen Lidspalten werden sehr leicht Körner übersehen.

Wem die Aetzung in einer Sitzung zu gewaltsam erscheint, der kann die Aetzung sehr gut in drei oder vier Sitzungen vornehmen, falls die Patienten nicht zu große Eile haben. In manchen Fällen (es ist nur ein niederer Prozentsatz) treten narbige Bindehautschrumpfungen an kleinen Stellen ein, die allerdings nicht als gleichgültig anzusehen sind. Entläßt man die Patienten gebessert mit Körnern, so tritt die Granulose mit Gewißheit wieder auf und ist sicherlich schlimmer als einzelne narbige Bindehautschrumpfungen.[1)]

Das Bessere ist eben auch hier der Feind des Guten.

1 Vgl. auch die Arbeiten v. Grósz und Auerbach über Trachombekämpfung in Ungarn bzw. Palästina; hier 1912, Nr. 47 und 1913, Nr. 37.

1 Vgl. auch die Arbeiten v. Grósz und Auerbach über Trachombekämpfung in Ungarn bzw. Palästina; hier 1912, Nr. 47 und 1913, Nr. 37.

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