Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(30): 1441-1445
DOI: 10.1055/s-0028-1128613
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Heilung der Syphilis durch die kombinierte Salvarsan - Quecksilberbehandlung

W. Scholtz, E. Riebes
  • Aus der Universitäts-Poliklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Königsberg. (Direktor: Prof. W. Scholtz.)
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die bisherigen Dauerresultate bei der kombinierten Salvarsan-Quecksilberkur in der von uns geübten Form berechtigen zu der Annahme, daß durch eine derartige Kur in der großen Mehrzahl der Fälle eine definitive Heilung der Krankheit erzielt wird.

Der Prozentsatz, in dem wir eine derartige Heilung durch eine kombinierte Kur annehmen dürfen, beläuft sich bei primärer Syphilis, auch bei bereits positiver Wa.R., auf 90 —100%, bei frischer sekundärer Syphilis auf etwa 80—90%.

Das Salvarsan scheint dem Neosalvarsan hinsichtlich seiner Wirkung etwas überlegen zu sein und dabei nicht so häufig zu Intoxikationserscheinungen Veranlassung zu geben wie Neosalvarsan.

Die unter dem Bilde eines akuten Hirnödems oder einer Encephalitis haemorrhagica meist zwei bis drei Tage nach der Salvarsanbehandlung plötzlich auftretenden und meist tödlich verlaufenden Erkrankungen sind als echte Salvarsanintoxikationen aufzufassen. Warum in manchen Fällen das Salvarsan und Neosalvarsan derartige toxische Wirkungen entfaltet, ist noch ungeklärt, vielleicht spielt neben einer gewissen Disposition des Gehirns auch eine verzögerte Ausscheidung des Salvarsans eine gewisse Rolle.

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