Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(11): 438-441
DOI: 10.1055/s-0028-1126365
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Kapillarmikroskopie im Kindesalter1)

L. Doxiades
  • Aus dem Kaiserin Auguste-Viktoria-Haus in Berlin. (Direktor: Prof. Langstein)
1) Vortrag, gehalten am 28. I. 1929 in der Sitzung der Pädiatrischen Sektion des Vereins für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Berlin.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Gestalt der kapillarmikroskopisch sichtbaren Haut- und Schleimhautkapillaren hängt in erster Linie vom Füllungszustand des Kapillarrohres ab. Der Füllungszustand wiederum ist vom Tonus der Kapillarwandzellen abhängig. Mit der Aenderung der Kapillarwandgestaltung laufen auch Durchlässigkeitsänderungen der Kapillarendothelien parallel. Bei der exsudativen Diathese besteht eine angeborene verstärkte Durchlässigkeit der Kapillarwand. Kapillarmikroskopisch finden wir abnorm hohe Kapillarschlingen und beschleunigte Strömung in ihnen. Die hypoplastischen Kapillaren sind durch eine geringe Permeabilität der Kapillarwand und ihre Folgeerscheinungen gekennzeichnet. Die kapillarmikroskopische Untersuchung einer positiven Kutanreaktion nach Pirquet ergibt starke Vermehrung und Erweiterung der Hautkapillaren und Oedem der Koriumzellen.