Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(12): 487-489
DOI: 10.1055/s-0028-1125589
Gesundheitswesen u. Krankenfürsorge

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Morbiditätsstatistik und Krankenkassenstatistik

 Rink
  • Sozialarzt der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Stadt Berlin
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Beanstandung unserer differenzierten Krankheitseinteilung durch Teleky dürfte auf einer Verkennung des Zweckes unserer Statistik beruhen. Wir gehen nicht etwa von „rein theoretischer Medizinalstatistik” aus, sondern im Gegenteil von den praktischen Bedürfnissen der Kassenverwaltung, um z. B. Anhaltspunkte für eine Rationalisierung der vertrauensärztlichen Nachuntersuchungen usw. zu bekommen, wie das Kurth in seiner obenerwähnten Arbeit des näheren ausgeführt hat. Aus der hierfür notwendigen „Diagnosenstatistik” kann man durch eine sinngemäße Gruppenbildung jederzeit medizinalstatistische Anhaltspunkte gewinnen. Der umgekehrte Weg von einer Medizinalstatistik zur Verwaltungsstatistik ist nicht möglich, ohne eine nochmalige Aufteilung des gesamten Zählmaterials vorzunehmen; er ist daher als unrationell zu bezeichnen. Bei den wissenschaftlich sehr interessanten und zumal gewerbemedizinisch außerordentlich bedeutsamen Erhebungen Telekys vermissen wir die Möglichkeit einer Auswertung für die engeren Zwecke der Kassenverwaltung, insbesondere die Feststellung der durchschnittlichen Unterstützungsdauern und der sich aus ihnen ergebenden Kassenbelastung.

    >