Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(9): 357-358
DOI: 10.1055/s-0028-1125548
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Leber und Kupfer

N. Andrianoff, S. Ansbacher
  • Aus dem Pathologischen Institut (Prof. M. Askanazy) und dem Organisch-chemischen Laboratorium (Prof. A. Pictet) der Universität Genf
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach Prof. Askanazys Befunden gehen die in Leberzirrhosen in Genf gefundenen Mengen von Kupfer meistens über die in nichtzirrhotischen Lebern festgestellten Kupfermengen, und zwar oft erheblich, hinaus. Es ist demnach sehr wahrscheinlich, daß diese Kupferspeicherung mit der Zirrhose in Zusammenhang steht, und es war zu prüfen, ob sie als Folge oder als eine mitbestimmende Ursache der Krankheit anzusehen ist. Die veröffentlichten Versuche Andrianoffs lehren die Möglichkeit, durch Verfütterung von Kupfer an Ratten Zirrhose zu erzeugen. Bei Kontrollen an nichtzirrhotischen Leichen hat Ansbacher, wie Prof. Cherbuliez schon im August mitgeteilt hat, gefunden, daß die Lebern von Neugeborenen eine physiologische Kupferspeicherung zeigen. Sie muß von dem Kupfergehalt der nichtzirrhotischen Menschenleber im allgemeinen natürlich abgesondert werden, wenn es sich um die Frage der Zirrhose des Erwachsenen handelt. Die reichlichen Kupferbefunde der Neugeborenen hat Ansbacher auch bei neugeborenen Tieren bestätigt gefunden.

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