Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(46): 1846-1849
DOI: 10.1055/s-0028-1122657
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Habitus der Magenkranken

I. Fauszt, V. Augustin
  • Aus der I. Medizinischen Klinik der Kgl. Ung. Péter Pázmány Universität in Budapest. Vorstand: Prof. Franz Herzog
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Publication Date:
03 September 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Gegensatz zu den bisher üblichen Einteilungen, die die Geschwüre höchstens in zwei Gruppen: Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni behandelten, konnten wir bei unseren Untersuchungen feststellen, daß die Ulkuskranken unseres Materials in konstitutioneller Hinsicht in drei Gruppen eingeteilt werden müssen. Die mit Ptose verbundenen Geschwüre (gleichgültig ob Ulcus ventriculi oder duodeni) verhalten sich ebenso wie die reinen Ptosen: Die Kranken sind in der Mehrzahl hohe, schmalschultrige Individuen mit einer schwachen Konstitution, mit engem Brustkorb, einem spitzen Epigastrialwinkel, einer fluktuierenden X. Rippe, einer schwach ausgebildeten Stammbehaarung. Die Geschwüre ohne Ptose teilen sich in zwei scharf begrenzte Gruppen: in die eine Gruppe gehören die Geschwüre des Magenkörpers, in die andere die Geschwüre der Pylorusgegend und des Duodenums. Die Kranken mit Magenkörpergeschwüren stehen konstitutionell den Ptotikern noch sehr nahe. In dieser Gruppe kommen blaue Augen häufig vor. Die Konstitution der an Geschwüren der Pylorusgegend und des Duodenums leidenden Kranken ist dagegen in der Mehrzahl mittelmäßig und stark; es sind dies oft breitschultrige, weitbrüstige Individuen mit kräftiger Muskulatur, gut erhaltenem Fettpolster, athletisch gebaut, in der Hälfte der Fälle mit einer mittelmäßig und stark entwickelten Stammbehaarung und — besonders bei Duodenalgeschwüren — braunen Augen. Diese Unterschiede können auch mathematisch bewiesen werden.

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