Dtsch Med Wochenschr 1941; 67(5): 123-125
DOI: 10.1055/s-0028-1119026
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die orale Goldbehandlung der fokalbedingten Krankheitsbilder des Bewegungsapparates

Walter Kempf in Erfurt
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Publication Date:
03 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Erfolge der oralen Goldtherapie bei fokalbedingten rheumatischen Erkrankungen des Bewegungsapparates mit Solganaldragées bei einem Krankengut von etwa 150 Patienten berichtet. Die orale Behandlung hat sich in der ambulanten Praxis durchaus bewährt. Ihre Vorteile gegenüber der parenteralen Goldtherapie sind die Vermeidung aller Komplikationen, die Einfachheit der Durchführung und ihre großzügige Anwendbarkeit, sodaß sie für den Praktiker als die Methode der Wahl bezeichnet werden kann. Die Erfolge sind denen der parenteralen Goldtherapie fast ebenbürtig. Durch einoder zweimalige Wiederholung der Kur lassen sich auch Dauererfolge erzielen.

Es wird weiterhin der Anschauung Ausdruck gegeben, daß die Fokalsanierung bei der primär chronischen Polyarthritis deswegen therapeutisch meistens versagt, weil sie viele Jahre zu spät durchgeführt wird. Bei einer Erörterung der Indikationen für die orale Goldbehandlung wird die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung der fokalbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparates ohne Beteiligung des Gelenkmesenchyms hervorgehoben.

Bei der Durchführung der Goldbehandlung ist der Hauptwert auf elastische, der Reizempfindlichkeit des einzelnen Kranken angepaßte Dosierung zu legen, dabei spielt auch das Verhalten der Senkungsgeschwindigkeit eine hervorragende Rolle. Der Unterschied in der Wirkungsweise der oralen gegenüber der parenteralen Behandlung wird besprochen.

An Hand einiger charakteristischen Krankengeschichten wird der typische Behandlungsverlauf geschildert. Die Solganaldragéekur kann auch bei schwersten fortgeschrittenen Fällen von primär chronischer Polyarthritis Anwendung finden, da sie auch da oft noch überraschende Besserung bei geringem Risiko bringt.

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