Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(25): 788-790
DOI: 10.1055/s-0028-1118511
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Blutstillung durch Fibrintamponade1

H. Mauer, J. Scharf, E. Bauer
  • Physiologisch-Chem. Institut u. der Universitätsaugenklinik Würzburg (Vorstand: Prof. Dr. D. Ackermann, Komm. Leiter: Privatdozent Dr. J. Scharf)
1 Herrn Prof. Dr. med. D. Ackermann zu seinem 70. Geburtstag am 11. November 1948.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es wird die Methode der Blutstillung mittels Fibrintamponade bei einer chirurgisch nicht faßbaren Blutung aus der A. centr. ret. nach Enukleation des Auges beschrieben.

2. Diese sofortige Blutstillung wird auch bei großen flächenhaften Parenchymblutungen, bei künstlich gesetzter Leber- und Milzruptur, im Tierversuch erreicht.

3. Es scheinen dabei 3 Wirkungsprinzipien gerinnungsfördernd zu wirken: a) Das dem Fibrin anhaftende Gerinnungsferment Thrombin wirkt auf das aus der Wunde austretende Fibrinogen; b) das Fibrin fördert die Agglutination der körperlichen Bestandteile; c) der Fibrinfilz selbst wirkt als Hilfseinrichtung bei der Blutstillung und erleichtert die Hämatombildung und Thrombosierung.

4. Die Blutstillung mittels Fibrintampon kann als natürliche Blutstillungsmethode bezeichnet werden, da sie die natürlichen Vorgänge der Blutgerinnung unterstützt.

5. Die anschließende Resorption des Fibrins erfolgt ohne Gewebsreaktionen.

6. Da die Herstellung eines solchen Fibrintampons denkbar einfach ist, dürfte die Methode weitgehendst Eingang in die chirurgische Blutstillung finden.

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