Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(6): 226-233
DOI: 10.1055/s-0028-1107737
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Elektroenzephalogramm im Verlauf enzephalitischer Erkrankungen bei Kindern*

The electroencephalogram in the course of encephalitic diseases of childrenG. Neuhäuser, U. Markert
  • Kinderklinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. A. Windorfer)
* Professor Dr. A. Windorfer zum 65. Geburtstag
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Die einzelne EEG-Ableitung hat für die Diagnose einer Enzephalitis und zur Beurteilung ihrer Prognose nur wenig Aussagekraft. Zusammen mit anderen Kardinalsymptomen aber kann die im EEG registrierte Allgemeinstörung die Diagnose stützen. Die Beachtung des Ablaufs der hirnelektrischen Befunde während der Erkrankung läßt Beziehungen zur Symptomatik erkennen und kann prognostische Aussagen ermöglichen. Das gilt nicht nur für den Wandel der Allgemeinstörung, sondern im besonderen auch für die hypersynchrone Aktivität: Bleibt sie auch nach Überstehen der Krankheit nachweisbar oder tritt sie einige Zeit später auf, so entsteht nicht selten ein zerebrales Anfallsleiden; diese Patienten hatten häufig auch neurologische und psychische Defektsyndrome. Bei einem Vergleich der EEG-Befunde von Kindern mit Defektsyndrom und anderen, welche die Erkrankung ohne sichtliche Folgen überstanden hatten, wurden Herdveränderungen und hypersynchrone Potentiale dann häufiger gesehen, wenn ein Defektsyndrom bestehen blieb (13,2% im Vergleich zu 10,8%; 15,5% im Vergleich zu 5,4%).

Summary

The E.E.G., taken by itself, is of little value in the diagnosis and prognosis of encephalitis. However, taken with other cardinal signs the E.E.G. can be of diagnostic importance. Serial E.E.G.s in the course of the disease can be related to signs and symptoms and be of prognostic significance. This is true not only of changes in general abnormalities but especially also for hypersynchronous activity. If the latter remains after the clinical phase of the disease is over or occurs some time later, the development of cerebral seizures is not rare and such patients frequently show neurological and mental defects. Comparison of E.E.G.s of children with such defects and others who have overcome the disease without manifest sequelae showed a higher incidence of focal changes and hypersynchronous potentials if defects remained (13.2% compared with 10.8%; 15.5% compared with 5.4%).

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