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DOI: 10.1055/s-2005-916344
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
130 Jahre ohne Falten: das „Anti-aging“-Programm der DMW
130 years and still no wrinkles - the anti-aging programme of the Deutsche Medizinische Wochenschrift (DMW)Publication History
Publication Date:
13 September 2005 (online)

Die erste Ausgabe der DMW erschien vor genau 130 Jahren, am 25. September 1875. Ihr Gründer Dr. Paul Börner (1829-1885) war damals praktischer Arzt in Berlin. Der einstige Barrikadenstudent in unruhigen und revolutionären Zeiten hatte den politischen Weg von Rudolf Virchow aus nächster Nähe verfolgen können und bewunderte den aktiven, nur 8 Jahre älteren Virchow [9]. Als zum Jahreswechsel 1874/75 die angesehene Zeitschrift „Die Deutsche Klinik“ (sie war das Nachfolgeorgan der „Medizinischen Reform“) nach dem Tod ihres Chefredakteurs das Erscheinen einstellte, gründete Paul Börner im Verlag Georg Reimer die „Deutsche Medicinische Wochenschrift. Mit Berücksichtigung der öffentlichen Gesundheitspflege und der Interessen des ärztlichen Standes“. Haupt- und Untertitel hätten von Rudolf Virchow stammen können, so sehr entsprachen beide seinem Programm. Eine „deutsche“ Zeitschrift sollte es sein, die von Berlin aus aufgelegt wurde, wie sich auch die medizinische Schule von Berlin - nicht zuletzt dank Virchows Mitwirken - als die führende im Deutschen Reich präsentierte. Virchows unermüdlicher Einsatz für Hygieneprogramme drückte sich ebenso im Untertitel der DMW aus wie sein Eintreten für ärztliche Standesinteressen [8].
Die Ziele, die Börner mit der Zeitschrift ansteuern wollte, waren:
die medizinische Reform weiterbewegen, den Einheitsgedanken der Medizin fördern, also das aufblühende Spezialistentum eindämmen, Theorie und Praxis für den niedergelassenen Arzt überschaubar (und verständlich) machen (er meinte damit die Vermittlung von physiologischen und pathologischen Erkenntnissen), Krankheitsvorbeugung als ärztliche Aufgabe ins Bewusstsein bringen (und nicht als Aufgabe von Bürokraten: eine alte Virchow-Doktrin), eine wissenschaftliche Medizin zu fördern.
Literatur
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