Dtsch Med Wochenschr 2000; 125(30): 921
DOI: 10.1055/s-2000-7662-2
Leserbriefe
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Erwiderung

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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Die von Bitschnau und Mathis angeregte ultraschallgezielte Punktion peripherer Lungenrundherde stellt in der Hand des erfahrenen Untersuchers sicher eine sinnvolle Ergänzung im diagnostischen Vorgehen zur histologischen Abklärung intrapulmonaler Raumforderungen dar. Es muss jedoch einschränkend angemerkt werden, dass, wie von den Autoren selbst beschrieben, nur peripher gelegene Rundherde, welche bis an die Pleura visceralis heranreichen, für eine ultraschallgezielte Punktion in Frage kommen. Intraparenchymatös gelegene Herde entziehen sich dem sonographischen Nachweis. Auch wenn sich ein intrapulmonaler Rundherd pleuraständig darstellt, kann die ultraschallgezielte Histologiegewinnung die computertomographische Untersuchung des Thorax nicht ersetzen, da diese zusätzlich zur Lokalisation der intrapulmonalen Raumforderung die zum nodalen Staging erforderliche Darstellung der mediastinalen Lymphknoten erbringt.

Die deutlich geringere Pneumothoraxrate nach ultraschallgezielter Punktion von 2 % vs 27 % nach CT-gezielter Punktion erklärt sich weniger durch die Wahl des Nachweisverfahrens als vor allem durch die pleuraständige Lage der Raumforderung, die häufig infolge einer Infiltration per continuitatem oder infolge einer peritumorösen Entzündungsreaktion zu einer Adhärenz mit der Pleura parietalis führt, sodass hierdurch 30das Risiko eines punktionsbedingten Pneumothorax erheblich gesenkt erscheint.

Dr. A. S. Böhle
Prof. Dr. med. P. Dohrmann

Klink für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirugie Universitätsklinikum

Arnold-Heller-Straße

24105 Kiel

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