Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(11): e114-e119
DOI: 10.1055/s-0041-102110
Fachwissen
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medizinischer Zusatznutzen von Hämodiafiltration gegenüber Hämodialyse bezüglich Mortalität und Lebensqualität

Eine systematische Übersicht Hemodiafiltration compared to hemodialysis regarding all-cause mortality and quality of life: a systematic review
D. Panteli*
1   Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin
,
F. Wittenbecher*
1   Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin
,
R. Busse
1   Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Korrespondenz

Dimitra Panteli
Fachgebiet Management im Gesundheitswesen
Technische Universität Berlin
Sekretariat H80
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Phone: +49 30 314 28 420   

Publication History

Publication Date:
28 May 2015 (online)

 

Zusammenfassung

Hintergrund | Bei Patienten mit terminalem chronischem Nierenversagen ist eine dauerhafte Nierenersatztherapie überlebensnotwendig. Ob Hämodiafiltration (HDF) der Hämodialyse (HD) hierbei überlegen ist, ist unklar. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es daher, zu evaluieren, ob HDF im Vergleich zu HD zu besseren Ergebnissen hinsichtlich Mortalität und Lebensqualität führt.

Methoden | Es wurde eine systematische Literatursuche durchgeführt. Die identifizierten Studien wurden methodisch bewertet und hinsichtlich ihrer Evidenz systematisch erfasst. Alle Arbeitsschritte fanden im September und Oktober 2013 statt.

F Es wurden insgesamt 14 relevante Studien identifiziert. Drei davon waren groß, randomisiert und kontrolliert. Eine dieser Studien berichtete über eine signifikant niedrigere Mortalität im HDF-Arm, während in den beiden anderen keine signifikanten Unterschiede gefunden wurden. Eine große randomisierte kontrollierte Studie beinhaltete eine Analyse zur Lebensqualität. Dabei wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden. Die übrige Evidenz sowohl für Mortalität als auch für Lebensqualität war verzerrungsanfällig und ihre Aussagekraft wurde daher als niedrig eingestuft.

Folgerung | Nur eine große randomisierte kontrollierte Studie zeigte eine statistisch signifikant niedrigere Mortalität bei Behandlung mit HDF für alle Behandelten. Von einem günstigen Einfluss der HDF auf das Gesamtüberleben ist auszugehen, sofern hohe Konvektionsvolumina erreicht werden. Für eine bessere Lebensqualität bei Behandlung mit HDF im Vergleich zu HD besteht keine verlässliche Evidenz.


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Abstract

Background: Patients with end-stage renal diesease are dependent on chronic renal replacement therapy. Outcomes regarding the clinical benefits of hemodiafiltration (HDF) compared to hemodialysis (HD) have been inconclusive so far. The aim of this systematic review is to evaluate the effect of HDF on all-cause mortality and quality of life compared to HD.

Methods: A systematic review of published literature was conducted using two bibliographic databases and two trial registers. The review was conducted in September and October 2013.

Results: The search yielded 14 relevant studies. Out of 3 large randomized controlled trials reporting the outcome mortality, 1 reported a significantly lower mortality in the HDF-arm; the other 2 did not show significant differences between arms. 1 large randomized controlled trial reporting the outcome quality-of-life was identified, no significant differences were reported. The remaining body of evidence was assessed as non-robust.

Discussion: A positive influence of HDF on overall survival appears probable if high-volume fluid exchange is achieved. Only one large randomized controlled trial reports significantly lower overall mortality after treatment with HDF for all patients. There is no reliable evidence for better quality-of-life after treatment with HDF.


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Einleitung

Unterschiedliche Grunderkrankungen können zu dauerhaften Funktionseinschränkungen der Nieren führen – dem chronischen Nierenversagen. Häufigsten Ursachen des chronischen Nierenversagens in Deutschland sind

  • Diabetes mellitus,

  • Bluthochdruck und

  • Glomerulonephritiden [7].

Im terminalen Stadium des chronischen Nierenversagens (engl. end stage renal disease, ESRD) ist eine dauerhafte Nierenersatztherapie (NET) notwendig [6].

Eine unzureichende Nierenfunktion bedeutet eine erhebliche Einschränkung der Lebenserwartung und in besonderem Maße auch der Lebensqualität. Die klinische Symptomatik reicht hier von psychischen Störungen über Knochenschmerzen bis hin zu Herzrhythmusstörungen [6] [15] [21]. Der tatsächliche Ersatz der Niere mit eingeschränkter Funktion durch eine Spenderniere erfolgt in einer geringeren Anzahl als theoretisch möglich. Grund hierfür ist in erster Linie ein Mangel an Spenderorganen [7].

Falls die Nierentransplantation nicht möglich ist, stehen Verfahren der NET zur Verfügung. In absteigender Häufigkeit sind dies in erster Linie

  • die intermittierende Hämodialyse (HD, basierend auf Diffusion),

  • die intermittierende Hämodiafiltration (HDF, basierend auf Diffusion und Konvektion) und

  • die ambulante Peritonealdialyse (PD) [8] [23].

Die apparativen Verfahren HD und HDF sind für einen relativ großen und ähnlichen Kreis chronisch niereninsuffizienter Patienten als intermittierende NET prinzipiell geeignet [22]. In sKasten 1 werden die Grundzüge beider Verfahren erläutert.

Die high-flux-HD (hf-HD, s. sKasten 1) ist das derzeit am häufigsten verwendete Verfahren und kann somit als Standardverfahren betrachtet werden. Es bestehen erhebliche Forschungsbemühungen, die apparative NET zu optimieren. HDF gilt hierbei seit längerer Zeit als vielversprechende Weiterentwicklung. Die Evidenzlage hierzu ist insgesamt jedoch uneinheitlich. Das Ziel der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit war daher zu untersuchen, welchen Einfluss die HDF im Vergleich zur HD auf das Gesamtüberleben und die Mortalität sowie die Lebensqualität bei dauerhaft nierenersatzpflichtigen Patienten hat.


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Methoden

Für die vorliegende Übersichtsarbeit wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed und EMBASE durchgeführt. Die entsprechenden Suchstrategien sind in der sTab. 1 aufgeführt. Die öffentlich zugänglichen Studienregister des U.S. National Institute of Health (ClinicalTrials.gov) und der Weltgesundheitsorganisation (International Clinical Trials Registry Platform) wurden anhand einer vereinfachten Suchstrategie durchsucht. Die Referenzlisten erfasster systematischer Übersichtsarbeiten [24] [25] [29] [31] und in die Auswertung aufgenommener Primärstudien wurden genutzt, um weitere relevante Zitate zu identifizieren. Die in der Literatursuche identifizierten Treffer wurden anhand von vorbestimmten Einschlusskriterien bewertet (sTab. 2). Die Literatursuche sowie die Bewertung und Synthese der erfassten Evidenz wurden zwischen September und Oktober 2013 durchgeführt, die letzte Aktualisierung der Suche erfolgte am 15. Oktober 2013.

Inhalte der eingeschlossenen Primärstudien wurden mittels eines standardisierten Extraktionsformulars in Anlehnung an Beispiele der Cochrane Collaboration [5] gewonnen. Um das Verzerrungspotenzial der individuellen Studien zu bewerten, wurde für randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) das von der Cochrane Collaboration entwickelte Risk of Bias Tool [4] verwendet. Für Beobachtungsstudien kam eine angepasste Checkliste zum Einsatz. Verzerrungen sind systematische Veränderungen der Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen und führen dadurch zu geringerer Ergebnissicherheit. Sie sind in der Regel durch das Design oder die Durchführung der Studie bedingt. Studien, deren Verzerrungspotenzial als hoch eingestuft wurde, wurden nicht ausgeschlossen, sondern werden entsprechend in der Diskussion besprochen.

Zwei unabhängige Gutachter überprüften die Recherche-Treffer, bewerteten die Studien und extrahierten die relevanten Inhalte.


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Ergebnisse

Literaturrecherche

Der Prozess der Studiensuche und -selektion wird als Flussdiagramm entsprechend der PRISMA-Empfehlungen in sAbb. 1 dargestellt [16]. Durch die verschiedenen Schritte wurden insgesamt 14 Studien (15 Publikationen) identifiziert, die der Forschungsfrage entsprachen. Die Übersicht der Studien wird mit Angaben zu

  • Publikationsjahr,

  • Studiendesign,

  • Prüf- und Vergleichsintervention,

  • Patientenanzahl und

  • erfassten Endpunkten

in der Tab.  [ 1 ] präsentiert. Gründe für den Ausschluss von Publikationen in der Volltextanalyse sind in sTab. 3 aufgeführt.

Tab. 1

Studiencharakteristika

Referenz

Studiendesign

Verfahren und Patientenzahl [*]

Studien- / Nachbeobachtungsdauer

Relevante Endpunkte

Ergebnis

Finanzierung

ESHOL 2013

[14]

RCT

ol-HDF = 456
hf-HD = 450

36 Monate

Mortalität (HR)

signifikante Steigerung des Gesamtüberlebens unter ol-HDF um 30 %

Catalan Society of Nephrology, Fresenius Medical Care, Gambro

Türkische HDF-Studie 2012 [18]

RCT

ol-HDF = 391
hf-HD = 391

Minimum:
24 Monate
Maximum:
39 Monate

Mortalität (HR)

kein signifikanter Unterschied in Mortalität

European Nephrology and Dialysis Institute, durchgeführt in Fresenius Medical Care Zentren

CONTRAST 2012 [9] [15]

RCT

ol-HDF = 358
lf-HD = 356

36 Monate

Mortalität (HR) und Lebensqualität (KDQOL-SF)

keine signifikanten Unterschiede in Mortalität oder Lebensqualität

Dutch Kidney Foundation, Fresenius Medical Care, Gambro Lundia und andere

Locatelli et.al 2010 [13]

RCT

HDF = 40
lf-HD = 70

24 Monate

Mortalität (Überlebenskurve)

kein signifikanter Unterschied in Mortalität

k. A.

Wizemann et al. 2000 [34]

RCT

HDF = 23
lf-HD = 21

24 Monate

Mortalität (Zahlenangabe)

kein signifikanter Unterschied in Mortalität

k. A.

Ward et al. 2000 [33]

RCT

HDF = 24
hf-HD = 21

12 Monate

Lebensqualität (KDQ)

signifikante Verbesserung physischer Symptome

k. A.

Locatelli et.al 1996 [12]

RCT

HDF = 50

hf-HD = 51
lf-HD = 54

12 Monate, dann verlängert um weitere 12 Monate

Mortalität

keine Unterschiede in Mortalität

k. A.

Kantartzi et al. 2013 [10]

Crossover

ol-HDF / HDF-wb = 48 /44
HD = 48 / 44

4 × 3 Monate pro Verfahren

Lebensqualität (SF-36)

signifikanten Unterschiede in Lebensqualität zw. HD u. ol-HDF / HDF

k. A.

Schiffl 2007

[27]

Crossover

ol-HDF = 38
hf-HD = 38

2 × 24 Monate pro Verfahren

Lebensqualität (KDQ)

Nachhaltige Verbesserung physischer Symptome bei ol-HDF

k. A.

RISCAVID 2008

[20]

Kohorte

ol-HDF = 129

HDF-wb = 204
HD = 424 (lf = 403, hf = 21)

30 Monate

Mortalität (RR)

signifikante Steigerung der Überlebensrate in HDF

Staatlich

Bosch et al. 2006 [2]

Kohorte

unklar

maximal 72 Monate

Mortalität (SMR)

signifikant niedrigere SMR unter HDF im Vergleich zu USRDS-Daten

k. A.

DOPPS II 2006

[3]

Kohorte

le-HDF = 156

he-HDF = 97
lf-HD = 1366

hf-HD = 546

ungenau, ca. 36 Monate

Mortalität (RR) und Lebensqualität (SF-36)

signifikante Steigerung der Überlebensrate bei high-efficiency HDF, keine Unterschiede in der Lebensqualität

Amgen, Kirin

Knezevic et al. 2012 [11]

Querschnitt

HDF = 45
hf-HD = 39

lf-HD = 40

n / a

Lebensqualität (SF-36)

signifikante Unterschiede in Lebensqualität zw. HDF und hf-HD / HDF und lf-HD

Staatlich

Moreno et al. 1996 [17]

Querschnitt

1013 Patienten

HD = 88 %

HDF = 7 %

n / a

Lebensqualität (KS, SIP)

kein Unterschied in QoL nach Adjustierung

P.E.N.S.A – Esteve Stiftung

* es werden nur relevante Studienarme aufgeführt


HD: Hämodialyse; HDF: Hämodiafiltration; HDF-wb: HDF with bags; hf-HD: high-flux HD; HR: Hazard Ratio; KDQ: Kidney Disease Questionnaire; KDQOL-SF: Kidney Disease Quality of Life Short Form Fragebogen; KS: Karnofsky Scale; lf-HD: low-flux HD; ol-HDF: online HDF; RCT: randomized controlled trial; SIP: Sickness Impact Profile; SF-12: Short-Form-12 Fragebogen; SF-36: Short-Form-36 Fragebogen; SMR: standardized mortality rate


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Charakteristika der in die Bewertung eingeschlossenen Studien

Bei 3 Studien wurde das Verzerrungspotenzial als niedrig eingestuft. Die übrigen eingeschlossenen Studien wiesen entweder Aspekte auf, die zu einer Verzerrung führen könnten, oder hatten ein unklares Verzerrungsrisiko. Die sTab. 4 zeigt das Verzerrungspotenzial der eingeschlossenen RCTs gemäß des passenden Instrumentes der Cochrane Collaboration [4].

Die Baseline-Charakteristika des Patientenkollektivs der 3 großen RCTs können der sTab. 5 entnommen werden. In keiner der 3 Studien wurden signifikante Unterschiede in den aufgeführten Parametern zwischen dem Interventions- und dem Kontrollarm berichtet. Sowohl in der CONTRAST- als auch in der türkischen HDF-Studie waren mehr Diabetes-Patienten im Interventionsarm, während es sich in der ESHOL-Studie umgekehrt verhielt. In letzterer waren die Patienten im Interventionsarm durchschnittlich um 1,8 Jahre jünger.


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Patientenrelevante Endpunkte

Mortalität und Überleben | Tab.  [ 2 ] und sTab. 6 und sTab. 7 fassen die Aussagen der eingeschlossenen Studien zu Mortalität und Gesamtüberleben zusammen. Effektschätzer werden hier so aufgeführt, wie sie in den Publikationen berichtet werden.

Tab. 2

Ergebnisse Mortalität große RCTs

Studie

Vergleich

CV

SV

HR

Liter pro Behandlung

Berechnung

HR [*]

KI-95 %

a) p-Wert

b) p-Wert
Trend Test


ESHOL 2013

[14]


hf-HD 

Gesamt

Unbereinigt

0,70

0,53–0,92

0,01

< 23,1

Unbereinigt

0,9

0,61–1,31


0,001

23,1–25,4

Unbereinigt

0,6

0,39–0,90

> 25,4

Unbereinigt

0,55

0,34–0,84


Türkische HDF-Studie 2012

[18]


hf-HD

Gesamt

Unbereinigt

0,79

0,55–1,14

0,21

≤ 17,4

Unbereinigt

0,99

0,64–1,53

0,54

Model 1

1,17

0,73–1,88

0,36

Model 2

1,1

0,68 –1,76

0,69

> 17,4

Unbereinigt

0,54

0,33–0,88

0,01

Model 1

0,57

0,33–0,96

0,04

Model 2

0,54

0,31–0,93

0,02


CONTRAST 2012

[9]


lf-HD

Gesamt

Unbereinigt

0,95

0,75–1,20

< 18,17

Unbereinigt

0,95

0,66–1,38

Unbereinigt:

0,010

Model 1:

0,012

Model 2:

0,015

Model 1

0,79

0,53–1,14

Model 2

0,8

0,52–1,24

18,18–21,95 

Unbereinigt

0,83

0,57–1,22

Model 1

0,77

0,51–1,14

Model 2

0,84

0,54–1,29

> 21,95

Unbereinigt

0,62

0,41–0,93

Model 1

0,65

0,42–0,99

Model 2

0,61

0,38–0,98

* Für die Vergleichsgruppe (hf-HD bzw. lf-HD) gilt HR = 1,0


p-Werte angegeben wie berichtet, bei freien Feldern wurde kein p-Wert angegeben, statistisch signifikante Werte durch Fettdruck hervorgehoben; a) Gruppenvergleich; b) Trend; CV: Convection Volume; HD: Hämodialyse; HDF: Hämodiafiltration; hf-HD: high-flux HD; lf-HD: low-flux HD; HR: Hazard Ratio; RCT: Randomized Controlled Trial; RR: Relatives Risiko; SV: Substitutionsvolumen; weitere Informationen zu den statistischen Modellen sind in sTab. 5 enthalten

Für die Endpunkte Mortalität und Überleben wurden 3 große RCTs identifiziert (Tab.  [ 2 ]). Diese zeigten heterogene Ergebnisse. In der niederländischen CONTRAST-Studie [9] wurde die HDF mit der lf-HD verglichen. Die beiden anderen RCTs, die ESHOL-Studie [14] und die türkische HDF-Studie, [18] nutzten die hf-HD als Vergleichsintervention.

Die spanische ESHOL-Studie [14] zeigte ein statistisch signifikant um 30 % geringeres Risiko für Gesamtmortalität unter Behandlung mit HDF im Vergleich zur Behandlung mit hf-HD (HR 0,70; 95 %-KI [0,53–0,92;] p = 0,01). CONTRAST (HR 0,95; [0,75–1,20]) und die türkische HDF-Studie (HR 0,79; [0,55–1,14]) zeigten keinen statistisch signifikanten Vorteil eines der beiden untersuchten Verfahren bezogen auf die Gesamtmortalität.

In allen 3 Studien zeigten Subgruppenanalysen, dass diejenigen Patienten, bei denen im Durchschnitt die höchsten Konvektionsvolumina in der HDF erreicht wurden, den höchsten Überlebensvorteil hatten (Tab.  [ 2 ], fett hervorgehoben). Auch in der CONTRAST-Studie und in der türkischen HDF-Studie, in denen sich für die Gesamtheit der Patienten kein signifikanter Unterschied zeigte, ergaben Subgruppenanalysen eine statistisch signifikant niedrigere Mortalität für Patienten mit höheren Konvektionsvolumina (HR = 0,62; [0,41–0,93]; HR = 0,54; [0,33–0,88], jeweils unadjustierte Schätzer für das höchste Volumenstratum).

Zu beachten ist, dass die türkische HDF-Studie das Substitutions- und nicht das Konvektionsvolumen berichtete, im Gegensatz zu den beiden anderen Studien. Beim Konvektionsvolumen wird zusätzlich zu dem Volumen der substituierten Flüssigkeit (Substitutionsvolumen) der Gewichtsverlust des Patienten während der Dialysebehandlung berücksichtigt. In allen 3 Studien wurden die Subgruppenanalysen retrospektiv durchgeführt und müssen daher aus methodischer Sicht vorsichtig interpretiert werden.

In 3 weiteren RCTs [12] [13] [34]mit hohem Verzerrungspotenzial, deutlich kleinerer Teilnehmerzahl und kürzerer Studiendauer wurden keine signifikanten Unterschiede in der Mortalität zwischen den Interventionsgruppen berichtet (sTab. 6).

2 größere Beobachtungsstudien, die RISCAVID-Studie [20] und die DOPPS-II-Studie [3], hingegen ergaben eine signifikant geringere Mortalität unter HDF. In der DOPPS-II-Studie war die geringere Mortalität wiederum abhängig von der Größe des Substitutionsvolumens (Ergebnisse aller Beobachtungsstudien zusammengefasst in sTab. 7).

Lebensqualität | In 4 Studien mit hohem Verzerrungspotenzial (1 RCT, 2 Studien mit Crossover-Design und 1 Querschnittstudie) gab es Anhaltspunkte für eine bessere Lebensqualität unter HDF im Vergleich zur Kontrollintervention [10] [11] [27] [33]. Es zeigten sich insbesondere bessere Werte im Bereich „körperliche Symptome“. Eine dieser Studien [27] hatte eine Studiendauer von 2 × 24 Monaten, die restlichen 3 Studien nur eine Studiendauer von 12 Monaten oder weniger.

Die CONTRAST-Studie hatte das geringste Verzerrungspotenzial unter den Studien, die (auch) die Lebensqualität untersucht haben (sTab. 8). Hier konnte keine signifikante Verbesserung der Lebensqualität im Vergleich zur Kontrollintervention gezeigt werden. Subgruppenanalysen – unter anderem anhand des Konvektionsvolumens – konnten hier keinen signifikanten Vorteil der HDF nachweisen. Auch die relativ große Beobachtungsstudie DOPPS II [3] hat keine bessere Lebensqualität unter HDF im Vergleich zu anderen Interventionen ergeben. Die Vergleichbarkeit der Studien, die die Lebensqualität untersucht haben, ist neben dem unterschiedlichen Verzerrungspotenzial auch dadurch eingeschränkt, dass unterschiedliche Messinstrumente genutzt wurden.


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#

Diskussion

Es wurden 14 Studien in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Hiervon hatten 3 Studien (alle RCTs) ein niedriges Verzerrungspotenzial. Von diesen 3 RCTs haben alle den Endpunkt Mortalität ausgewertet, nur eine Studie hat zusätzlich die Lebensqualität evaluiert.

Die Datenlage für Mortalität stellt sich heterogen dar. Während in der ESHOL-Studie eine relativ ausgeprägte Verbesserung der Mortalität unter HDF gezeigt wurde (30 % niedrigeres Risiko im Vergleich zu hf-HD), fanden die anderen beiden RCTs mit niedrigem Verzerrungspotenzial keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Gesamtgruppen. Im Vergleich zu den beiden anderen RCTs haben die Patienten in der ESHOL-Studie insgesamt höhere Konvektionsvolumina erreicht. Dies ist insofern relevant, als dass Subgruppenanalysen aller drei Studien ergeben haben, dass das Konvektionsvolumen entscheidend für die Verbesserung der Mortalität ist.

Auffallend ist in dieser Hinsicht, dass in den vorliegenden Studien keine einheitlichen Definitionen für die unterschiedlichen Interventionen verwendet werden, wodurch die Vergleichbarkeit zusätzlich eingeschränkt wird. Dies gilt teilweise auch für die Vergleichsintervention HD, insbesondere aber für die HDF.

In Anbetracht der Tatsache, dass vor allem ein hohes Konvektionsvolumen vorteilhaft für die Patienten ist, muss also weiterhin eine Abgrenzung der hoch-effizienten oder hoch-volumigen HDF stattfinden. Hierfür scheinen die Begrifflichkeiten nicht eindeutig geregelt zu sein, obwohl Definitionen existieren [26]. Auch kann aus den vorliegenden Studien kein Grenzwert für das Konvektionsvolumen abgeleitet werden, ab welchem ein geringeres Mortalitätsrisiko wahrscheinlich ist, da sich die Subgruppenanalysen zwischen den 3 großen RCTs in der Gruppeneinteilung erheblich unterschieden.

Insgesamt ist die vorhandene Evidenz für einen Nutzen der HDF gegenüber HD bezogen auf Lebensqualität noch heterogener und weniger robust. Studien mit relativ niedrigem Verzerrungspotenzial zeigten keinen signifikanten Unterschied, auch nicht bei hohen Konvektionsvolumina. Lediglich kleinere und verzerrungsanfällige Studien deuteten darauf hin, dass auch in diesem Endpunkt eine Verbesserung unter HDF möglich wäre.

Für die vorliegende Übersichtarbeit wurden nur in Publikationen veröffentlichte Daten erfasst, auf Autorenanfragen wurde verzichtet. Somit konnten nicht-öffentliche Studienberichte nicht in die Bewertung miteinbezogen werden. Trotz dieser Einschränkung ist von einer umfassenden Darstellung der aktuell verfügbaren Evidenz zu HDF und HD auszugehen. Eine Meta-Analyse erscheint aufgrund der Heterogenität der Studien hinsichtlich

  • Methodik,

  • Intervention und Kontrolle,

  • Endpunkten und

  • Zeithorizont

nicht sinnvoll.

Zusammenfassend ist die Datenlage anhand von publizierten Primärstudien zu uneinheitlich und nicht ausreichend robust, um eindeutige Schlussfolgerungen über den relativen Einfluss von HDF auf Gesamtüberleben und gesundheitsbezogene Lebensqualität zu ziehen. Die HDF gilt als sicheres Verfahren [30]. In den vorliegenden Studien wurde allerdings kaum thematisiert, für welche Patientengruppe die HDF geeignet ist. Nur bei Erreichen hoher Konvektionsvolumina kann in Anbetracht der vorliegenden Evidenz ein Überlebensvorteil durch HDF vermutet werden. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse erscheint es wichtig, zu evaluieren, bei welchen Patienten ausreichend hohe Konvektionsvolumina erreicht werden können. Studien, die diese Fragestellung beantworten sollen, werden durchgeführt, wobei Ergebnisse noch ausstehen.

Konsequenz für Klinik und Praxis
  • Die Hämodiafiltration bringt keine eindeutige Verbesserung der Gesamtmortalität im Vergleich zur Hämodialyse.

    • Ein Zusatznutzen könnte aber erreicht werden, wenn während der Behandlung ein hoher Flüssigkeitsaustausch stattfindet.

    • Es sind daher weitere Daten erforderlich, um das optimale Konvektionsvolumen zu finden und Patienten zu identifizieren, die von HDF profitieren können.

  • Die Evidenzlage bezüglich Lebensqualität bei Hämodiafiltration ist uneinheitlich und nicht ausreichend für eine Bewertung.


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Interessenkonflikte

Die vorliegende Arbeit beruht auf einem Health Technology Assessment (HTA) zur hochvolumigen Hämodiafiltration bei Patienten mit chronischem Nierenversagen, das von der Fresenius Medical Care Deutschland GmbH finanziell unterstützt wurde. Die wissenschaftliche Unabhängigkeit beim Bearbeiten des HTA sowie beim Verfassen dieses Manuskriptes war zu jeder Zeit gegeben.
Das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen nimmt an einer Reihe von drittmittelfinanzierten Forschungsaktivitäten teil. Die Durchführung der vorliegenden Arbeit war davon abgegrenzt und unabhängig.

* DP und FW haben zu gleichen Teilen zur Arbeit beigetragen.


Supporting Information

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Korrespondenz

Dimitra Panteli
Fachgebiet Management im Gesundheitswesen
Technische Universität Berlin
Sekretariat H80
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Phone: +49 30 314 28 420   

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