In der (Sozial-)Epidemiologie haben wir es oft mit Situationen zu tun, in denen verschiedene
Faktoren sozialer Stratifizierung (Geschlecht, Ethnie / kultureller Hintergrund, Sozialstatus
etc.) gemeinsam auf Gesundheit wirken. In den letzten Jahren hat sich vor allem in
der Geschlechterforschung – häufig unter dem Begriff Intersektionalität – ein Fachdiskurs
darüber entwickelt, wie komplexe soziale Ungleichheitsverhältnisse in den Lebenswirklichkeiten
von Menschen sowohl theoretisch als auch in der empirischen Forschung angemessen konzeptualisiert
werden können. Grundlegend dafür ist die These von der dynamischen Verschränkung –
und nicht der bloß additiven Wirkung – sozialer Dimensionen.