Ernährung & Medizin 2014; 29(4): 152-155
DOI: 10.1055/s-0034-1384503
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Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Problematik von Grenzwertfestlegungen am Beispiel des toxischen Schwermetalls Blei

Wolfgang Bayer
Labor Dr. Bayer im synlab MVZ Leinfelden-Echterdingen GmbH
,
Karlheinz Schmidt
Labor Dr. Bayer im synlab MVZ Leinfelden-Echterdingen GmbH
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Publication Date:
18 December 2014 (online)

Blei ist ein in der Natur allgegenwärtiges, für den Menschen nicht essenzielles Element. Die in der Umwelt vorkommenden natürlichen Konzentrationen wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend durch anthropogene Belastungen überlagert, was zu gesundheitlichen Risiken für den Menschen führen kann.

Die Bleiaufnahme erfolgt überwiegend über die Nahrung, zu einem geringeren Teil über die Atemluft. Bei Kindern ist das Verschlucken bleihaltiger Stäube und Farben eine wichtige Expositionsquelle. Immer wieder werden auch Fälle bekannt, in dem die farbige Glasur von Keramikgeschirr (meist Importware) mit Blei (oder Cadmium) belastet ist. Früher waren organische Bleiverbindungen wie z. B. Tetraethylblei, das Benzin als Antiklopfmittel zugesetzt wurde, eine wesentliche Quelle der Bleibelastung. Solches Benzin wurde 1988 verboten und seither sind die Bleikonzentrationen in Deutschland erheblich rückläufig ([1]) ( Abb. [ 1 ]).

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Abb. 1 Blei-Konzentration im Blut in Deutschland, geometrische Mittelwerte. (© Umwelt-Surveys)