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DOI: 10.1055/s-0031-1275816
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Nierenersatztherapie beim akuten Nierenversagen – Erwiderung
Renal replacement therapy in acute renal failurePublication History
Publication Date:
12 April 2011 (online)

Der Forderung, eine Unterdosierung der Nierenersatztherapie zwingend zu vermeiden, ist in jeder Hinsicht zuzustimmen. Die von mir angegebenen „tatsächlich erreichten Minimalanforderungen” stellen die Quintessenz der Ergebnisse der großen Multizenterstudien der letzten Jahre dar [1] [4]. Dabei konnte für die intermittierende Dialyse bei einem tatsächlichen Kt/V von im Mittel 4 – 4,5/Woche bei schwerkranken Patienten ein ausreichender Azidoseausgleich erzielt werden [4] . Von daher erscheint eine Übertragung und Umrechnung ihrer eigenen Daten, die sie zum Azidoseausgleich bei der kontinuierlichen Therapie erhoben haben, schwierig [2].
Ich bin mit den Schmitz und Heering einer Meinung, dass bei der kontinuierlichen Therapie im klinischen Alltag die verordnete Dialysedosis in der Regel 20 – 25 % höher angesetzt werden sollte, als die von mir angegebenen Minimalanforderungen. Tatsächlich führen erfahrungsgemäß im klinischen Alltag diverse Unterbrechungen der Therapie ansonsten zu einer Unterschreitung der Mindestdosis.
Unterstützen kann ich die Forderung der Kollegen nach einer individualisierten Therapie für die heterogene Patientengruppe mit akutem Nierenversagen. Hier darf ich auf den Hinweis aus der Kurzfassung der Arbeit verweisen, „dass es sehr gut möglich sein kann, dass in der Initialphase der Behandlung oder bei einzelnen Patientengruppen, z. B. im septischen Schock, eine Steigerung der Austauschmenge sinnvoll sein könnte” [3].
Zusammengefasst sollten Minimalanforderungen der Dosis der extrakorporalen Therapie bei kritisch Kranken nicht nur verschrieben, sondern unbedingt erreicht werden. Außerdem muss es in Zukunft Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung sein, eine stärkere Individualisierung der verschiedenen extrakorporalen therapeutischen Möglichkeiten beim akuten Nierenversagen zu evaluieren.
Literatur
- 1
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MissingFormLabel
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MissingFormLabel
- 3
Kierdorf H P.
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2008;
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7-20
MissingFormLabel
Prof. Dr. H. P. Kierdorf
Medizinische Klinik V
Nieren- und Hochdruckkrankheiten
Klinikum
Braunschweig
Phone: 0531/595-2381/2380
Fax: 0531/595-2184
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