Dtsch Med Wochenschr 2025; 150(14): 807-816
DOI: 10.1055/a-2436-7825
Dossier

„Den Sterbeprozess begleiten“

Eine Anleitung zum Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen“Accompanying the dying process”A guide to dealing with the dying and their relatives

Authors

  • Daniela Tölle

  • Marion Ferner

  • Sandra Stephanie Mai

  • Ulrike Reinholz

Preview

„Es bedeutet nicht so viel, wie man geboren wurde. Es hat aber unendlich viel zu bedeuten, wie man stirbt.“ (Søren Kierkegaard)
Der vorliegende Artikel beschreibt den Sterbeprozess und seine klinischen Anzeichen und leitet Konsequenzen für die ärztliche und pflegerische Begleitung ab. Die Versorgung Sterbender umfasst neben der Behandlung belastender Symptome auch die psychosoziale und spirituelle Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen.

Abstract

Recognizing the dying phase is often a major challenge for professional carers. The associated adaption of medical and nursing measures and knowledge of options for drug and non-drug symptom control, including off-lable-use (OLU), are the basis of care for the dying. Treating the dying also always means caring for the informal carers as a unit of care. With the help of a multi-professional team, it is possible to meet the needs of patients and their family caregivers in all dimensions of a human being. Meeting the existential needs of the dying and their relatives requires a benevolent attitude on the part of those treating them, an awareness of the importance of communication and a willingness to accept dying. When patients are preparing to die, we can take their wishes into account, such as the place of death.

Kernaussagen
  • Das Erkennen der letzten Lebensphase bzw. beginnenden Sterbephase, üblicherweise definiert als die letzten 3–7 Tage vor dem Versterben, fordert von allen Beteiligten eine gute Beobachtung der auftretenden Veränderungen.

  • Die Sterbephase an sich stellt keine Indikation für eine Medikamentengabe dar.

  • Die Behandlung belastender Symptome wie z.B. Schmerzen, Dyspnoe, Übelkeit/Erbrechen und Delir erfordert oft eine Kombination mehrerer Medikamente. Dabei sind Dosierungen, Applikationsformen und Wechselwirkungen sorgfältig zu prüfen.

  • Die Wahrung der Würde der Patienten und ihrer Autonomie ist von zentraler Bedeutung bei der Sterbebegleitung.

  • Die Kommunikation mit Angehörigen sterbender Patienten setzt ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Empathie voraus.

  • Die Sterbephase kann in der häuslichen Umgebung gut begleitet werden, bei entsprechender Planung und vorausschauender Anordnung von Medikamenten auch für Krisensituationen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. Juni 2025

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