Was ist neu?
Spätfolgen einer Krebserkrankung In den letzten Jahrzehnten hat
sich das Langzeitüberleben nach einer Krebserkrankung im Kindes-/Jugendalter stetig
verbessert
und liegt mittlerweile entitätenübergreifend bei ca. 80%. In zahlreichen Studien konnte
gezeigt werden, dass über zwei Drittel dieser Langzeitüberlebenden Jahre bis Jahrzehnte
nach
Ende der Krebstherapie neue Erkrankungen, sogenannte Spätfolgen, entwickeln. Um diese
rechtzeitig diagnostizieren und behandeln zu können, werden risikoadaptierte
Vorsorgeuntersuchungen empfohlen, die aufgrund des breiten Spektrums an möglichen
Folgeerkrankungen von interdisziplinären Nachsorge-Teams angeboten werden.
Neue Nachsorge-Empfehlungen Aufgrund eines erhöhten
Brustkrebsrisikos sollten Patientinnen nach thorakaler Radiatio in intensivierte
Vorsorgeprogramme eingeschlossen werden. Dies schließt nun auch Patientinnen ab einer
Strahlendosis von 10 Gray ein. Verschiedene Krebstherapien erhöhen das Risiko für
eine
niedrige Knochendichte. Daher sollten diese Patient*innen frühzeitig eine
Knochendichte-Messung erhalten. Psychische Erkrankungen können auch Jahre bis Jahrzehnte
nach
einer Krebserkrankung auftreten und sollten in der Nachsorge regelhaft adressiert
werden.
Wie sollte die optimale Langzeitnachsorge aussehen? Im
Mittelpunkt der Nachsorge steht ein Kernteam aus Internist*innen, pädiatrischen Onkolog*innen,
psychosozialen Mitarbeiter*innen und Case Manager*innen. Alle ehemaligen Patient*innen
sollten
spätestens nach Abschluss der regulären onkologischen Nachsorge, im Gespräch mit den
betreuenden Kinderonkolog*innen über Spätfolgen und Langzeitnachsorge aufgeklärt werden,
über
Bedürfnisse und Bedenken zum Thema Nachsorge sprechen können und einen individuellen
Nachsorgeplan nach Risikostratifizierung erhalten.
Abstract
In recent decades, long-term survival after childhood/adolescent cancer has steadily
improved and 5-year survival rate is over 80% for most entities. Studies have shown
that more
than two thirds of these long-term survivors develop new diseases associated with
the
treatment, so-called late effects, that occur years to decades after the end of cancer
therapy. Risk-adapted screening examinations are recommended to ensure early diagnosis
and
treatment of late effects. These examinations are offered by interdisciplinary long-term
follow up (LTFU) teams.
In order to facilitate standardized LTFU worldwide, the International Guideline
Harmonization Group (IGHG) was founded from representatives of various disciplines
involved in
LTFU. The evidence-based follow-up guidelines created by this group replace national
recommendations.
Numerous new IGHG guidelines have been published in recent years. The following topics
are
presents as examples:
Breast Cancer Screening: Due to an increased risk of breast cancer, female patients
should
be included in intensified screening programs after thoracic radiotherapy. This now
includes
patients exposed to a radiation dose of 10 Gray and more.
Bone density: Various cancer treatments elevate the risk for low bone density. Therefore,
these patients should receive early bone density measurement.
Mental health and fatigue: Mental illness and Fatigue can occur years to decades after
cancer and should be regularly addressed during follow-up.
Schlüsselwörter
Krebs im Kindesalter - Langzeitnachsorge - Spätfolgen - Brustkrebsvorsorge
Keywords
pediatric cancer - follow-up - late effects - breast cancer surveillance