Dtsch Med Wochenschr 2023; 148(03): 70-71
DOI: 10.1055/a-1980-9168
Aktuell publiziert

Kommentar zu „COPD und Diabetes Typ 2: Reduzieren Antidiabetika akute Exazerbationen?“

Rezensent(en):
Martin Merkel
Preview

Typ-2-Diabetes und Chronisch Obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sind mit Prävalenzen von 12% [1] bzw. 6% [2] Volkskrankheiten mit sehr großer klinischer und sozioökonomischer Bedeutung. Aber nicht nur wegen ihrer Häufigkeit liegen sie oft gleichzeitig bei denselben Patientinnen und Patienten vor, auch unter pathophysiologischen Gesichtspunkten gibt es gemeinsame Einflussfaktoren („common source“). So liegen chronisch entzündliche Prozesse sowohl der Genese des metabolischen Syndroms bzw. des Diabetes als auch der COPD zugrunde. In klinischen Beobachtungen korrelierten nicht nur TNF-α-Spiegel mit Adiponektin und der Ausprägung des metabolischen Syndroms bzw. Diabetes, sondern auch Adiponektin mit dem Zellhydrierungs-Status bei COPD. Eine niedrige Vitalkapazität vergröβert bei Patienten mit COPD das Risiko für Diabetes; umgekehrt haben Patienten mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer COPD und anderer schwerer Lungenerkrankungen [3]. Ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus kann durch Häufung von Infektionen oder osmotische Zellveränderungen im Lungenparenchym den Verlauf einer COPD verschlechtern; eine systemische oder inhalative COPD-Therapie begünstigt die Entwicklung von Adipositas und Diabetes.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Januar 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany