Dtsch Med Wochenschr 2019; 144(24): 1752
DOI: 10.1055/a-1031-2936
Mitteilungen der DGIM
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Angst vor Nierenschäden sollte Kontrastmittelgabe nicht ausschließen

Wenn der Nutzen den Schaden überwiegt
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 December 2019 (online)

Ohne Kontrastmittel sind bildgebende medizinische Verfahren oft nur wenig aussagekräftig oder gar unmöglich. Auch Eingriffe wie das Einsetzen von Stents finden oft unter Kontrastmittelgabe statt. Umso beunruhigender ist es für Patienten, dass manche dieser Substanzen die Nieren schädigen können. Wie aktuelle Studien und Metaanalysen nahelegen, ist dieses Risiko jedoch lange Zeit stark überschätzt worden. Jüngere Daten weisen darauf hin, dass die Mehrzahl akuter Nierenschäden nach Röntgenkontrastmittelgabe gar nicht mit dem Kontrastmittel in Verbindung steht. Nicht voreilig auf Kontrastmittel zu verzichten – dazu mahnen Experten der DGIM auch im Rahmen der Initiative „Klug entscheiden“: Der Nutzen einer aussagekräftigen Röntgenuntersuchung muss immer gegen das – relativ geringe – Risiko einer akuten Nierenschädigung abgewogen werden.