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DOI: 10.1055/a-0602-6207
48-jähriger Patient mit Schwarzverfärbung des Stuhls
Publication History
Publication Date:
04 May 2018 (online)

Die Hauptkomplikationen der oberen gastrointestinalen Blutung, die das Leben des Patienten gefährden, sind der hämorrhagische Schock und die Aspirationspneumonie durch Blutung und Erbrechen. Hieraus ergibt sich die Reihenfolge der Primärversorgung:
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hämodynamische Stabilisierung
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Aufrechterhaltung einer suffizienten Atmung
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Identifizierung der Blutungsquelle und Blutstillung
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Verhinderung der Rezidivblutung
Medikamentöse Behandlung, Ballonsonden, Injektionen, Clips, thermische Verfahren, Ligaturen, transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS).
Blutstillungsverfahren:
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Bei Ösophagusvarizen und Fundusvarizenblutung:
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medikamentös: Terlipressin plus Nitrat
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Ballontamponade
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endoskopische Therapie: Ligatur
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TIPS
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Operation
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Bei Ulkusblutung:
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medikamentöse Behandlung: Protonenpumpenhemmer (als alleinige Behandlung ungeeignet)
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endoskopische Verfahren: Injektion von Adrenalin, physiologischer Kochsalzlösung, Polidocanol, Fibrinkleber; Hämoclips
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thermische Verfahren: Laser, Elektrokoagulation, Argonplasmakoagulation
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Forrest-Klassifikation der Ulkusblutung:
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Stadium I: aktive Blutung
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Stadium Ia: pulsierende Blutung
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Stadium Ib: Sickerblutung
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Stadium II: Blutungsstigmata ohne aktive Blutung
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Stadium IIa: Stadium sichtbarer Gefäßstumpf
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Stadium IIb: aufsitzendes Koagel
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Stadium IIc: Hämatin auf dem Ulkusgrund
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Stadium III: Ulkusgrund ohne Blutungsstigmata
Behandelt werden die Stadien I–IIa. Ein aufsitzendes Koagel wird abgespült, wenn dann eine aktive Blutung gesehen wird oder ein Gefäßstumpf, wird endoskopisch behandelt. Wenn das Koagel nicht abspülbar ist oder nach dem Abspülen ein Hämatinbelag sichtbar ist, wird nicht behandelt.
Adaptiert nach: Berthold Block,
Facharztprüfung Innere Medizin,
3000 kommentierte Prüfungsfragen.
5., vollständig überarbeitete Auflage 2017
ISBN 9783 131 359 551