Dtsch Med Wochenschr 2005; 130(51/52): 2937-2939
DOI: 10.1055/s-2005-923331
Weihnachtsheft

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Patient als Partner - Überlegungen zu einem respektvollen Umgang mit kranken Menschen

The patient as partner - clinical care respecting patient autonomyK. Rösler1 , R. Thimme1 , H. C. Spangenberg1 , H. E. Blum1
  • 1Abteilung Innere Medizin II, Medizinische Universitätsklinik Freiburg
Further Information

Publication History

eingereicht: 26.8.2005

akzeptiert: 5.12.2005

Publication Date:
15 December 2005 (online)

„Mir wird schwindelig von all den Informationen”, schreibt Sibylle Herbert in ihrem Buch „Überleben Glückssache - Was Sie als Krebspatient in unserem Gesundheitswesen erwartet” [4], „ich fühle mich völlig überfordert. Die Basis jeder Entscheidung ist Wissen. Und ich weiß nichts. (…) Ich muss Entscheidungen treffen. Ich weiß nicht mehr, wie das geht.” Auch einen Arzt lässt die Autorin zu Wort kommen: „Es gibt immer mehr Patienten pro Arzt, die Liegezeiten werden immer kürzer, die Verwaltungsaufgaben immer umfangreicher. Es wird verlangt, verlangt, verlangt. Man wird selten positiv unterstützt, gelobt, gefördert. Ständig herrscht nur Druck, Druck, Druck.”

Ist die Diskrepanz zwischen den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten einerseits und den Ressourcen des Gesundheitswesens andererseits überwindbar? Wie kann ein Arzt sich seinem Patienten gegenüber verhalten, möchte er die Ansprüche des letzteren einerseits erfüllen, sich andererseits aber nicht komplett aufopfern? Wie meistert der Arzt belastende Situationen wie z. B. Aufklärungsgespräche über unheilbare Erkrankungen? Welche Möglichkeiten haben Patienten, aktiv auf ihre Behandlung einzuwirken und den Arzt dadurch zu entlasten? Wie schließlich kann eine Sterbebegleitung gestaltet sein?

Dies sind einige Fragen, die im Mittelpunkt dieses Textes stehen sollen, ohne den Anspruch zu erheben, allgemeingültige Antworten geben zu können. Vielmehr soll es darum gehen, Handlungsalternativen aufzuzeigen.

Literatur

  • 1 Becker G, Blum H E. „Medical Futility”: Der Arzt im Spannungsfeld zwischen Behandlungsauftrag und Behandlungsbegrenzung.  Dtsch Med Wochenschr. 2004;  129 1694-1697
  • 2 Ende M. Momo. Thienemannverlag 1973
  • 3 Henderson L J. Physician and patient as a social system.  N Engl J Med. 1935;  212 819-823
  • 4 Herbert S. Überleben Glückssache - Was Sie als Krebspatient in unserem Gesundheitswesen erwartet. Scherz-Verlag 2005
  • 5 Höfling W. Integritätsschutz und Patientenautonomie am Lebensende.  Dtsch Med Wochenschr. 2005;  130 898-901
  • 6 Lown B. Die verlorene Kunst des Heilens. Suhrkamp Verlag 2004
  • 7 McCullough L. Hume’s Principle of Sympathy. Kluwer Academic Publishers In: John Gregory’s writings on Medical ethics and philosophy of medicine 1988
  • 8 Mann Th. Die Buddenbrooks. Fischer Verlag 1901

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H. E. Blum

Abteilung Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg

Hugstetterstraße 55

79106 Freiburg

Phone: 0761/2703401

Fax: 0761/2703610

Email: hubert.blum@uniklinik-freiburg.de

    >