Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1808149
TAPaS – Teletherapeutische Angebote für Patient*innen nach akutem Schlaganfall (Projektidee).
Einleitung Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für körperliche Behinderung weltweit. Ein Drittel aller Betroffenen bleibt im täglichen Leben auf Hilfen angewiesen und ist in ihrer Mobilität und Erwerbsfähigkeit eingeschränkt [1]. Schlaganfallbezogene Leitlinien betonen eine frühzeitige, intensive und hochfrequente therapeutische Diagnostik und Behandlung [2] [3] [4]. Derzeit ist die therapeutische Versorgung von stationär behandelten Schlaganfallpatienten vor allem in ländlichen Kliniken aufgrund des Fachkräftemangels häufig nicht kontinuierlich gewährleistet [5]. Hier können teletherapeutische Angebote eine sinnvolle Lösung darstellen und so zur Versorgungsgerechtigkeit beitragen.
Material und Methodik TAPaS plant den Aufbau eines überregionalen teletherapeutischen Netzwerkes zur leitliniengetreuen und evidenzbasierten Behandlung von Patienten nach akutem Schlaganfall in ländlichen Partnerkliniken der Tele-Schlaganfall-Netzwerke ANNOTeM [6] und TEMPIS [7] mit folgenden Komponenten:
-
Standardisierte teletherapeutische Befundung/Screening von Patienten in den Partnerkliniken aus einem Zentrum (Berlin bzw. München)
-
Teletherapie leicht- bis mittelschwer betroffener Patienten bei Vorliegen einer Versorgungslücke in den ländlichen Kliniken
-
regelmäßige Fortbildungen, Visiten und Qualitätsbesprechungen.
TAPaS ist als multizentrische, cluster-randomisierte kontrollierte Studie im Cross-Over Design mit Cluster Randomisierung der Partnerkliniken geplant.
Die Evaluation umfasst die Wirksamkeit der Therapie, eine gesundheitsökonomische Analyse sowie die Akzeptanz bzw. Zufriedenheit der Patienten und Therapeuten mit dem teletherapeutischen Angebot.
Erwartete Ergebnisse therapeutische Diagnostik und Behandlung des Schlaganfalls wird mehr Patienten (nach Leitlinien und OPS-Vorgaben) angeboten und verbessert so deren Outcome
-
Spezialisierte therapeutische Expertise kommt vermehrt Patienten in ländlichen Regionen zugute und wirkt so dem Fachkräftemangel entgegen
-
Leitlinien sowie neue Erkenntnisse aus aktuellen Studien können schneller in mehr Kliniken und Regionen umgesetzt werden
-
Allein arbeitende Kollegen werden in ihrer täglichen Arbeit durch Fallbesprechungen unterstützt werden
Zusammenfassung Eine kontinuierliche therapeutische Versorgung akuter Schlaganfallpatienten ist in den Leitlinien und der OPS gefordert. Bedingt durch den Fachkräftemangel müssen wir für die Versorgung dieser Patient*innen neue Wege beschreiten. Ein teletherapeutisches Angebot ist eine Lösungsmöglichkeit.
Es fehlt jedoch weiterhin an Wirksamkeitsnachweisen digitaler therapeutischer Maßnahmen. TAPaS kann nach Abschluss Aussagen zu Effektivität, Wirksamkeit sowie den gesundheitsökonomischen Kosten machen.
Publication History
Article published online:
21 May 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Katan M, Luft A.. Global Burden of Stroke. Semin Neurol 2018; 38: 208-211
- 2 Ringleb P, Köhrmann M, Jansen O. et al. Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls, S2e-Leitlinie, 2022, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Zugriff am 01.07.2024 unter: www.dgn.org/leitlinien
- 3 Platz T, Mehrholz J.. Rehabilitative Therapie bei Armparese nach Schlaganfall. S3-Leitlinie. neuroreha 2024; 16: 15-19
- 4 Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie (Deutsche Gesellschaft für Neurologie): S2k-Leitlinie Rehabilitation sensomotorischer Störungen. (2023). AWMF-Registernummer: 030/123
- 5 Munk A.. Telerehabilitation in der akuten Schlaganfallversorgung. Eine Bedarfsanalyse in einem tele-medizinischen Schlaganfallnetzwerk in Südostbayern. In review.
- 6 ANNOTeM. Akutneurologische Versorgung in Nordostdeutschland mit telemedizinischer Unterstützung. Zugriff am 01.07.2024 unter: https://www.annotem.de/
- 7 TEMPiS. Zugriff am 01.07.2024 unter: https://tempis.de/