Jährlicher Gesundheitscheck: Etwa jeder 5. Niedrigrisiko-Patient erhält ein EKG

Medizinische Maßnahmen mit geringem Nutzen können erhöhte Gesundheitskosten zur Folge haben und sogar Patienten schädigen. So sprechen sich klinische Leitlinien gegen eine routinemäßige Erstellung von Elektrokardiogrammen (EKG) bei asymptomatischen Niedrigrisiko-Patienten aus. Bhatia et al. haben die Häufigkeit von Elektrokardiografien und anschließender kardialer Tests im Rahmen einer jährlichen Gesundheitsuntersuchung ermittelt.

Die populationsbasierte, retrospektive Kohortenstudie basierte auf Daten von Patienten ohne bekannte kardiale Erkrankungen oder Risikofaktoren, die während des Zeitraums 2010/2011 und 2014/2015 erhoben wurden. Die Patienten stammten aus der Provinz Ontario/Kanada und hatten sich mindestens 1 jährlichen Gesundheitsuntersuchung bei einem Arzt der Primärversorgung unterzogen. Primäres Outcome war eine kardiale Untersuchung bzw. die Konsultation eines Kardiologen im Zusammenhang mit einer jährlichen Gesundheitsuntersuchung. Als sekundäre Outcomes wählten die Autoren die Mortalitäts-, Hospitalisierungs- sowie Revaskularisationsraten nach 12 Monaten.

• Literatur

• 1 Ludt S, Angelow A, Baum E. et al. S3-Leitlinien Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention, AWMF-Register-Nr. 053–024 DEGAM-Leitlinie Nr. 19. In: Hrsg Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. 2017
• 2 Freedman B, Camm J, Calkins H. et al. Screening for Atrial Fibrillation, A Report of the AF-SCREEN International Collaboration. Circulation 2017; 135: 1851-1867 doi:10.1161/CIRCULATIONAHA.116.026693