Zusammenfassung
Über die intravenöse Pyramidonbehandlung (23,1%ige Lösung) des primär und sekundär
chronischen Gelenkrheumatismus wird berichtet. Der Erfolg der Behandlung richtet sich
nach der Höhe der Dosis. Leichte Fälle konnten bei mittleren und hohen Dosen günstig
beeinflußt werden. Bei mittelschweren und schweren Fällen ist eine Beeinflussung von
Teilsymptomen mit hohen Dosen möglich. Niedrige Dosen zeitigten nur zum Teil eine
Wirkung. Über die Wirkung des Mittels auf den Schmerz, die Beweglichkeit, die Blutsenkung
u. a. m. wird im einzelnen berichtet. Die Verträglichkeit des Mittels ist bei Anwendung
geeigneter Vorsichtsmaßnahmen zu bessern. Im Hinblick auf häufig auftretende Komplikationen
während der Injektion wird die Beteiligung des bisher unbekannten Lösungsvermittlers
diskutiert. Vor einer klinisch-unkontrollierbaren, bzw. ambulanten Anwendung des Mittels
wird insbesondere bei Gebrauch von hohen Dosen gewarnt. Im Gegensatz zu den Erfahrungen
Dörings vertrugen unsere Patienten das Mittel in nüchternem Zustand wesentlich schlechter.
Bei Anwendung von Kopfdurchwärmung und Injektion nach dem Essen wurde das Mittel am
besten vertragen.
Die Anwendung von 23,1%iger Pyramidonlösung — nach Vorschrift von Döring injiziert
— und nach unserer Modifikation verabreicht, stellt eine Medikation dar, die den schwer
chronischen Gelenkrheumatismus zu beeinflussen, nicht zu heilen vermag, den leichten
jedoch, soweit bisher festzustellen, in seiner Entwicklung hemmt. Eine Überlegenheit
gegenüber den bisher üblichen therapeutischen Möglichkeiten läßt sich auf Grund einer
vergleichenden Betrachtung mit Sicherheit nicht feststellen.
Es bleibt abzuwarten und festzustellen, ob nicht durch eine besondere Form der Anwendung
die Wirksamkeit des Mittels erhöht werden kann.