Zusammenfassung
An Hand von 10 Beobachtungen wurden die als Tietzesyndrom bekannten schmerzhaften
parasternalen Anschwellungen beschrieben und dabei die Besonderheiten im Hinblick
auf die Diagnosestellung hervorgehoben. Die Ätiologie gilt als unbekannt, die Therapie
ist rein symptomatisch. Kurzer Hinweis auf die Differentialdiagnose. Vor überflüssigen
Operationen wird gewarnt.
Nachtrag bei der Korrektur: In dieser Zeitschrift (77 (1952), 13: 401) ist eine kurze
Mitteilung von H. Chantraine über eine wenig beachtete Knorpelgeschwulst erschienen.
Das an Hand von 14 Beobachtungen beschriebene Krankheitsbild ist nach unserer Ansicht
völlig identisch mit dem sogenannten „Tietze-Syndrom”. Dabei handelt es sich nicht
um eine vom Knorpel ausgehende Geschwulst, wie auch in dieser Arbeit betont wird.
Die vorgeschlagene neue Bezeichnung Chondropathia tuberosa erübrigt sich und könnte
nur Verwirrung stiften, da diese parasternalen Anschwellungen unklarer Ursache im
deutsch- und fremdsprachigen Schrifttum wiederholt als Tietze-Syndrom beschrieben
wurden.