Pharmacopsychiatry 1989; 22: 129-134
DOI: 10.1055/s-2007-1014633
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pharmacological Treatment Strategies in Dementia Disorders

Pharmakologische Behandlungsstrategien bei DemenzC. G. Gottfries
  • Gothenburg University, Department of Psychiatry and Neurochemistry, St. Jörgen's Hospital, Sweden
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

Pharmacological treatment strategies in dementia disorders concern the use of vasodilators, nootropics, psychostimulants, acetylcholinergic drugs, monoaminergic drugs, and neuropeptides. The substitution of essential nutrients and the use of gangliosides and phosphatidylserine may also be considered.

On the whole, drugs with vasodilator effects were unsuccessful in the past. However, new drugs have been introduced which also enhance the metabolism in the neurons. These drugs, the nootropics, often combine a vasodilator effect with the activation of brain metabolism and the protection of the brain from toxic effects. The effect of nootropics has mainly been demonstrated in animal experiments, whereas the drugs have been less effective in the treatment of demented patients.

The use of psychostimulants should be tested carefully before ruling out their potential benefit.

Acetylcholinergic drugs have attracted great interest in dementia treatment but, altogether, trials with these drugs have shown disappointing results. This may be due to the drugs not being effective enough, and therefore continued trials with this type of drug are necessary.

Studies of drugs affecting monoaminergic function have offered interesting results. Selective 5-hydroxytryptamine (5-HT) reuptake blockers have been found to improve disturbed emotional functions, which seems to be of importance for the patients.

Neuropeptides have shown effects on learning and memory paradigms in animal studies. However, their effect on dementia syndroms in humans has not been very promising as yet.

Vitamin B12 deficiency in patients with late onset dementia may indicate reduced efficacy in transport over membranes in the elderly. Other essential nutrients might be transported in reduced quantities. Substitution therapy of vitamin B12 has to be carefully studied in the elderly. Gangliosides and phosphatidylserine are drugs that are still in the experimental stage, but these drugs offer an interesting approach to the treatment of dementia disorders.

Zusammenfassung

Zu den pharmakologischen Behandlungsstrategien bei dementiellen Erkrankungen gehören u. a. der Einsatz von Vasodilatatoren, Nootropika, Psychostimulantien, Azetylcholinergika. Monoaminergika und von Neuropeptiden. Weitere Maßnahmen könnten u. a. sein die Ersetzung bestimmter Hauptnahrungsmittel durch andere, die Anwendung von Gangliosiden und von Phosphatidylserin.

Im allgemeinen erwiesen sich in der Vergangenheit vasodilatatorische Präparate als wenig erfolgreich. Neuere Präparate sind jedoch seitdem auf dem Markt gekommen, welche auch den Stoffwechsel in den Neuronen erhöhen. Diese, Nootropika genannten Substanzen kombinieren oft eine vasodilatatorische Wirkung mit einer Aktivierung des Gehirnstoffwechsels und einer Schutzwirkung, welche toxische Effekte auf das Gehirn verhindert. Die Wirkung der Nootropika ist in erster Linie tierexperimentell erprobt worden; die Pharmaka erwiesen sich jedoch bei der Behandlung von Demenzen beim Menschen als weniger wirksam.

Die Anwendungen von Psychostimulantien sollte sorgfältig geprüft werden, ehe ihr potentieller Nutzen verneint wird.

Azetylcholinergische Präparate haben bei der Demenzbehandlung zwar großes Interesse hervorgerufen, brachten jedoch bisher im allgemeinen enttäuschende Ergebnisse. Das könnte darauf beruhen, daß die Präparate nicht genügend wirksam waren; daher sind weitere Versuche mit dieser Präparategruppe erforderlich.

Interessante Ergebnisse wurden bei Studien mit Pharmaka erzielt, die die monoaminergische Funktion beeinflussen. Selektive 5 HT-Wiederaufnahmeblocker verbesserten gestörte emotionelle Funktionen, ein für die Patienten wichtiger Umstand.

Neuropeptide haben Wirkungen auf die Lern- und Erinnerungsparadigmen bei Tierstudien gezeigt. Bis jetzt ergaben sich jedoch noch keine sehr vielversprechenden Wirkungen auf Demenzsyndrome beim Menschen.

Ein Vitamin-B12 -Mangel bei Patienten mit spät einsetzender Demenz kann auf einen verminderten Membrantransport bei älteren Menschen hinweisen. Andere wichtige Nährstoffe könnten vermindert transportiert werden. Die Substitutionstherapie mit Vitamin B12 bei älteren Patienten wäre sorgfältig zu prüfen. Gangliosid- und Phosphatidylserinpräparate sind noch im Versuchsstadium, dürften jedoch interessante Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz eröffnen.

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