ergopraxis 2018; 11(01): 51
DOI: 10.1055/s-0043-113503
Rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Geriatrie: Zu wenig neue Impulse

Contributor(s):
Susanne Schneider

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
05 January 2018 (online)

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Das Buch „Sensorische Aktivierung“ erläutert, wie hilfreich es ist, Hochbetagte sowie demenziell beeinträchtigte Menschen zu aktivieren. Der umfangreiche Praxisteil mit Vorschlägen zur Gestaltung von Förder- und Aktivierungseinheiten wurde in der neuen Auflage aktualisiert.

Die Autorin Lore Wehner ist Geragogin, Mediatorin und Pädagogin. Sie zeigt anhand verschiedener Konzepte Möglichkeiten und Beispiele der Aktivierung auf. Neben bekannten Grundlagen, etwa der Biografiearbeit, beschreibt sie auch pädagogische Konzepte von Emmi Pikler und Maria Montessori. Vor allem das Montessori-Konzept stellt sie als interessante Möglichkeit dar, hochbetagte und demenziell beeinträchtigte Menschen anzuregen. Das Konzept der Motogeragogik empfiehlt sie für die psychomotorische Aktivierung.

Die Autorin vermittelt zwar durchaus interessante Einblicke, aber für die ergotherapeutische Arbeit ist das Buch aus meiner Sicht zu wenig zielgerichtet und betätigungsorientiert. Ergotherapeuten, die sich schon länger mit Hochbetagten oder mit demenziell beeinträchtigten Menschen beschäftigen, bekommen wenig neue Impulse. Auch Struktur und Gliederung des Buchs sind nur bedingt gelungen – der rote Faden ist doch eher blassrosa. Für Pflegekräfte und Alltagsbegleiter sind einige Anregungen sicher hilfreich.

Susanne Schneider, Ergotherapeutin aus Landau