ergopraxis 2016; 9(10): 53
DOI: 10.1055/s-0042-103707
Perspektiven
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Querschnittlähmung – Reha im Fokus

Contributor(s):
Barbara Wolzt-Seidler

Subject Editor:
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Publication Date:
07 October 2016 (online)

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Dr. phil. Peter Lude, Mitautor des Buchs „Klinische Psychologie bei Querschnittlähmungen“, erweitert die überschaubare Reihe der deutschsprachigen Literatur zum Thema Querschnitt. Er nimmt den Leser anhand seiner eigenen Geschichte zu den verschiedenen Stationen der Erkrankung „Ereignis, Rehabilitation und Eingliederung in die Gesellschaft“ mit. Jede Station wird aus der Sicht der Betroffenen, der Angehörigen sowie des Fachpersonals betrachtet. Das Buch ist leicht verständlich und wirkt nicht trivial. Die Fallgeschichte fesselt den Leser. Sie ist durch die vielen verschiedenen Blickwinkel allgemein gültig und wird auch mit Forschungsergebnissen verknüpft.

Peter Lude zeigt, wie wichtig die psychische Bewältigung für den Betroffenen ist. Die Stärkung seiner Persönlichkeit und seines sozialen Umfelds sollen ihm helfen, sein Leben zu meistern. Das Fachpersonal sollte ihm hier so viel Belastung wie möglich zutrauen. Das Buch ist durch kreative Vergleiche wie den „Airbag-Effekt“ und die „Spaghetti-Theorie“ unterhaltsam geschrieben und provoziert gleichermaßen wie: Für Angehörige ist es „geradezu ein Handicap, nicht querschnittgelähmt zu sein“. Es lehrt uns auch, inwiefern „eine Querschnittlähmung zu psychischem Wachstum, Stabilität und persönlicher Reifung“ beitragen kann.

Ein empfehlenswertes Buch für Betroffene, Angehörige, Fachpersonal und alle, die mit Patienten mit Querschnittlähmung zu tun haben. Es begleitet und unterstützt bei der Bewältigung der Erkrankung.

Barbara Wolzt-Seidler, Ergotherapeutin aus Österreich mit 10-jähriger Erfahrung in der Querschnittrehabilitation