Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(2): 106-119
DOI: 10.1055/s-0028-1102609
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Über Möglichkeiten von Lungenteil- und Bronchusresektionen mit End-zu-End-Anastomosen bei ausgewählten Fällen von BronchialCarcinomen

Th. Matthes
  • Geschwulstklinik der deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin-Buch (Direktor: Professor Dr. H. Gummel)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Zwei zwiespältigen Forderungen sehen wir uns beim noch operablen Bronchialcarcinom oft gegenübergestellt:

  1. der Notwendigkeit nach möglichster Radikalität unserer chirurgischen Maßnahmen und

  2. der Erhaltung ausreichender pulmonaler und cardialer Funktionsverhältnisse. Infolge der durch die zunehmende Fibrothoraxentwicklung entstehenden Mediastinaldeviation kommt es nicht selten, besonders bei Patienten älterer Jahrgänge, zu einer postoperativen, zuweilen lebensentscheidenden, cardio-respiratorischen Insuffizienz. Nach Darstellung der heute möglichen verschiedenen bronchuschirurgischen Operationsverfahren wird für ausgewählte lokalisierte Bronchialkrebse die Lob- bzw. Bilobektomie in Verbindung mit einer Bronchusresektion und End-zu-End-Anastomose gesunder Bronchus- und Lungenabschnitte unter gleichzeitiger Exstirpation der regionären Lymphabflußwege in toto vorgeschlagen. Anhand der ersten acht nach dieser Methode operierten Patienten wird eine vorläufige Indikationsstellung festgelegt. Postoperative bronchospirometrische Nachuntersuchungen bestätigen die Respirationsfähigkeit der durch Bronchusanastomosen erhaltenen Lungenlappen, und auch klinisch sind die wesentlich besseren Leistungsreserven und Belastungsmöglichkeiten dieser Patienten gegenüber den Pneumonektomierten bemerkenswert. Wenn auch die bisherigen Ergebnisse durchaus befriedigen, so kann über vergleichende Spätresultate der parenchymerhaltenden Bronchusresektionsverfahren bei bestimmten Formen des Bronchialkrebses verständlicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden.

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