Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(1): 17-24
DOI: 10.1055/s-0028-1102599
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Der „umgekehrte” Botalli-Shunt

A. Temesvári, F. Robicsek, J. Pavlik, I. Littmann
  • Chirurgischen Fortbildungsklinik der Medizinischen Universität Budapest (Direktor: Professor Dr. I. Littmann)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund der Literaturangaben und unserer eigenen Erfahrung fassen wir unsere, den „umgekehrten” Botalli-Shunt betreffende Ansicht wie folgt zusammen:

Die Entwicklung der pulmonalen Hypertonie bei Ductus Botalli persistens modifiziert wesentlich die klinischen Symptome und führt in einem Teil der Fälle schließlich zur Umkehr des Shunts. Bei solchen Kranken sind charakteristisch die mäßige Zyanose, die EKG- und Röntgenzeichen der Belastung der rechten Kammer, die mächtige Dilatation der Arteria pulmonalis, die hochgradige, den arteriellen Druck im großen Kreislauf übersteigende pulmonale Hypertonie und der normale diastolisch-arterielle Druck im großen Kreislauf. Unseres Erachtens ist es ein klinisches Symptom von großer Wichtigkeit, daß das Geräusch über der Arteria pulmonalis seinen Charakter und seine Intensität mit der Atmung synchron ändert. Eine genaue Diagnose kann in erster Linie durch Herzkatheterismus (Passieren des Ductus mit dem Katheter) gestellt werden.

Auf Grund unseres Falles schließen wir uns der Meinung jener Autoren an, welche den Eingriff bei „umgekehrtem” Botalli-Shunt für kontraindiziert halten; gleichzeitig lenken wir die Aufmerksamkeit darauf, wie wichtig es sei, die Operation des Ductus Botalli persistens im frühen, komplikationsfreien Stadium der Krankheit auszuführen.

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