Thorac Cardiovasc Surg 1953; 1(3): 254-262
DOI: 10.1055/s-0028-1096163
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Untersuchungen zur Spirometrie der Lungenlappen1)

H. Anacker
  • Chirurgischen Klinik der Justus-Liebig-Hochschule Gießen (Direktor: Professor Dr. K. Voßschulte)
1) Herrn Professor Dr. med. E. K. Frey zum 65. Geburtstag.
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Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

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Zusammenfassung

Durch isolierte Blockade eines Lungenlappens läßt sich ein Einblick in die Spirometrie des einzelnen Lappens gewinnen. Da es sich um eine indirekte Meßmethode handelt, die in Tracheo-Bronchial-Anästhesie und unter unphysiologischen Bedingungen durchgeführt wird, entstehen Fehlerquellen, und die Werte der Lungenlappen einzeln genommen stellen für die Physiologie nur Annäherungswerte dar. Im Vergleich zueinander erlauben sie aber, den Anteil der einzelnen Lappen (und auch des Unterlappenspitzensegmentes) an der Gesamtbelüftung zahlenmäßig anzugeben. Dabei läßt sich die früher angenommene stärkere Belüftung des Unterlappens gegenüber der des Oberlappens bestätigen und objektiv nachweisen. Auffällig ist die große Ausdehnungsfähigkeit des Unterlappenspitzensegmentes.

Im klinischen Gebrauch kann die Lappenspirometrie die Restfunktion eines erkrankten Lappens und die Funktionsübernahme durch die gesunden Lappen angeben. Dadurch ergibt sich für die Chirurgie der Lungenresektionen die Möglichkeit, präoperativ vor einer Lobektomie und vor allem vor einer zweiten Lobektomie zu erfahren, wie groß die Funktion der Restlunge sein wird.