Sprache · Stimme · Gehör 2021; 45(02): 68-69
DOI: 10.1055/a-1347-3517
Editorial

Stimme und Emotion

Voice and Emotion
Ulla Beushausen

Liebe Leserinnen und Leser,

Seit jeher haben Menschen ein Alltagsverständnis von „Stimme“ und Stimmklang als urpersönliches Ausdrucksmittel einer Person. Aussprüche wie „ihre Stimme ist Ihre Visitenkarte“ (über 2 Millionen Treffer im Netz), „Stimme als Spiegel der Seele“ (Autor unbekannt), „Sprich, damit ich Dich sehe“ (Sokrates zugeordnet) belegen dies. Die Zuschreibungen reichen bis hin zur Annahme, die Stimme könne uns besondere Macht über unsere Mitmenschen verleihen – sie subtil beeinflussen. Kaum eine Veröffentlichung oder ein Stimmtrainingsangebot verzichtet auf diese oder ähnliche Zitate, hier finden sich auch Adjektive zur Beschreibung eines Stimmklangs wie „intim“, „verräterisch“, „kraftvoll“, „weinerlich“ etc. Andererseits führen derartige Konnotationen auch zu der Befürchtung, der eigene Stimmklang könne (ungewollt) etwas über den Sprechenden preisgeben.



Publication History

Article published online:
07 June 2021

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  • Literatur

  • 1 Mehrabian A. et al. Silent Messages. Implicit Communication of Emotions and Attitudes. Wadsworth. Belmont, Calif.: 1981 2. Auflage. ISBN 0-534-00910-7. (1. Auflage. 1971 als Silent Messages)