Klin Monbl Augenheilkd 1995; 207(7): 11-16
DOI: 10.1055/s-2008-1035342
Klinische Studien

© 1995 F. Enke Verlag Stuttgart

Konfokale Scanning-Laser-Indocyaningrün-Angiographie mit dem Heidelberg Retina Angiograph

Confocal Indocyanine-green Angiography Using the Heidelberg Retina AngiographStefan Dithmar, Frank G. Holz, Reinhard O. W. Burk, Klaus Rohrschneider, Hans-Eberhard Völcker
  • Universitäts-Augenklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. E. Völcker)
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 26.03.1995

in der vorliegenden Form angenommen

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die Indocyaningrün (ICG)-Angiographie hat sich in den vergangenen Jahren als ergänzende Untersuchung bei der Diagnostik und Therapieplanung insbesondere bestimmter Ausprägungsformen der altersabhängigen Makuladegeneration bewährt. Wir berichten über erste klinische Erfahrungen mit einem neu entwickelten konfokalen Infrarot-Scanning-Laser-Ophthalmoskop zur ICG-Angiographie.

Material und Methoden Bei 20 Patienten mit unterschiedlichen Fundusveränderungen wurden stereoskopische Fundusphotographien und Fluoreszein-Angiogramme durchgeführt. Die ICG-Angiographie erfolgte nach Injektion von 25 mg ICG mit einem konfokalen Infrarot-Scanning-Laser-Ophthalmoskop (Heidelberg Retina Angiograph, Heidelberg Engineering GmbH). Durch den konfokalen optischen Aufbau wird nur das reflektierte Licht aus der jeweils gewünschten Fokalebene im Detektor registriert. Das Erregerlicht hat eine Wellenlänge von 795 nm; die Emission wird im Bereich oberhalb von 810 nm erfaßt. Ein Anteil von ca. 60% des aus dem Auge austretenden emittierten Fluoreszenzlichtes wird detektiert. Ein zweiter Diodenlaser (830 nm) gestattet die Darstellung des Augenhintergrundes vor Injektion des Farbstoffes.

Ergebnisse Die ICG-Angiographie-Aufnahmen zeigten bei unterschiedlichen Grunderkrankungen die bei Verwendung dieses Farbstoffes charakteristischen Befunde, wie sie auch mit anderen Systemen gefunden wurden. Mittels der konfokalen Bilderfassung war die Darstellung der verschiedenen Zirkulationsebenen möglich. Die Aufnahmen zeichneten sich durch einen hohen Kontrast aus. Auch in der Spätphase waren die retinalen Gefäße gut abgrenzbar.

Schlußfolgerungen Die ersten klinischen Erfahrungen weisen darauf hin, dass der Heidelberg Retina Angiograph eine nützliche Alternative zu bisherigen Systemen darstellt und vergleichbare Informationen liefert. Mögliche Vorteile gegenüber vorhandenen Systemen umfassen den hohen Bildkontrast, die Darstellung konfokaler Ebenen, die Abgrenzbarkeit der retinalen Gefäße in der Spätphase ohne zusätzliche Injektion von ICG, die geringe Lichtbelastung für das untersuchte Auge, die direkte digitale Bildakquisition und die einfache praktische Handhabung.

Summary

Purpose Indocyanine-green angiography (ICG) has been shown to be a valuable adjunctive technique to fluorescein angiography including further delineation of choroidal neovascularization in age-related macular degeneration. We report on initial clinical experiences with a newly developed infrared confocal scanning laser ophthalmoscope.

Materials and Methods Fundus and fluorescein angiography photographs were obtained in 20 patients with various fundus changes. Confocal laser scanning ICG-angiography using the Heidelberg Retina Angiograph (Heidelberg Engineering GmbH, Germany) was performed after injection of 25 mg ICG. The confocal principle ensures that only light reflected from a defined focal plane is detected by the integrated photomultiplier. Excitation wavelength was 795 nm, and emmission was recorded above 810 nm. About 60% of the emission is detected. An additional built-in diode laser (830 nm) allowed fundus visualization prior to dye injection.

Results ICG angiography using the scanning laser angiograph showed typical findings as previously reported with other systems. The images were characterized by high contrast. In addition, the retinal vessels were readily visualized in the late phase. By means of the confocal mode different layers of the circulation could be visualized.

Conclusions The findings indicate that the confocal scanning angiograph is a useful alternative tool for ICG angiography and that it offers similar information obtained by other imaging systems. Advantages compared with previous techniques may include high image contrast, visualization of retinal vessels in the late phase, lower amount of light exposure, direct digital image acquisition and easy practical operation.

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