RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2008-1035130
Endophthalmitiden nach intraokularen Eingriffen
Endophthalmitis after Intraocular OperationsPublikationsverlauf
Manuskript eingereieht am 02.05.1997
in der vorliegenden Form angenommen am 03.07.1997
Publikationsdatum:
08. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung
Hintergrund Endophthalmitis ist eine gefürchtete Komplikation jedes intraokularen Eingriffes. Darum wurde an der Universitäts-Augenklinik in Bratislava eine retrospektive Studie durchgeführt, um die Häufigkeit von Endophthalmitiden nach verschiedenen intraokularen Eingriffen zu untersuchen.
Material und Methode In die Studie wurden alle Patienten aufgenommen, die im Zeitraum 1993-1995 wegen ausgewählter Diagnosen operiert wurden. Es wurden 2374 Patienten mit Kataraktoperation, 305 mit antiglaukomatösen Eingriffen, 106 mit perforierender Keratoplastik und 926 mit Pars-plana-Vitrektomien berücksichtigt. Es wurden Vorkommen von Endophthalmitiden, die Art des Eingriffes und eventuelle perioperative Komplikationen, Intervall bis zur Feststellung der Endophthalmitis, Ergebnisse der präoperativen mikrobiologischen Untersuchungen, Therapie der Endophthalmitiden, sowie anatomische und funktionelle Ergebnisse ausgewertet.
Ergebnisse 33 Patienten mit einer postoperativen Endophthalmitis wurden beobachtet. Die postoperative Endophthalmitisrate lag nach Kataraktextraktion bei 0,84%, nach antiglaukomatösen Eingriffen bei 1,31%, nach Vitrektomie bei 0.97%. Nach perforierender Keratoplastik wurde keine Endophthalmitis festgestellt. In den meisten Fällen trat die Infektion in den ersten drei Tagen auf. Die Endophthalmitis kam sowohl nach komplikationslosen, wie auch nach einem Operationsverlauf mit verschiedenen Komplikationen vor. Der präoperative Konjunktivalabstrich war 22 × negativ. Staphylococcus epidermidis war der am häufigsten isolierte Stamm. Nach der systemischer und lokaler antibiotischer Therapie, wie auch nach in Einzelfällen durchgeführter Vitrektomie wurden zwei Augen enukleiert, zwei Augen wurden phthitisch, 24 Augen sind ohne schwerwiegende Komplikationen geheilt. Fünf Augen sind erblindet und bei 11 Augen ist das Sehvermögen von 6/36-6/6 geblieben.
Schlußfolgerungen Prä-, peri- und postoperativ sollten Maßnahmen optimiert werden, um das Vorkommen von postoperativen Endophthalmitiden möglichst ganz zu vermeiden. Bei einer Endophthalmitis müssen alle möglichen therapeutischen Maßnahmen rechtzeitig durchgeführt werden, um das Auge und das Sehvermögen zu retten.
Summary
Background Endophthalmitis is serious complication of intraocular surgery. At the University Eye Clinic Bratislava we performed a retrospective study on the occurence of endophthalmitis after various intraocular procedures.
Material and Methods Over the years 1993-1995 we performed 2374 cataract extractions. 305 anti-glaucoma operations. 106 perforating keratoplasties and 926 pars plana vitrectomies. The charts of all patients were reviewed. The occurence of endophthalmitis, type of surgery, perioperative complications, elapsed time between surgery and start of endophthalmitis, results of praeoperative conjunctival smear cultures, final anatomical and functional results were evaluated.
Results The frequency of endophthalmitis after cataract extraction was 0.84%, after antiglaucoma surgery 1.31% and 0.97% after pars plana vitrectomy. No endophthalmitis was found after penetrating keratoplasties. In most cases endophthalmitis began in the first three days after surgery. Endophthalmitis occurred after uncomplicated as well as after surgical procedures with various perioperative complications. The praeoperative conjunctival smear cultures were sterile in 22 patients. Staphylococcus epidermidis was the most commonly cultured germ. All patients were treated with antibiotics parenterally and locally. Pars plana vitrectomy and intravitreal application of antibiotics was performed only exceptionally. Enucleation was required in two eyes and two other eyes become phthitical. 22 eyes recovered without serious complications. Five eyes were blind and in 11 eyes the final visual acuity was better than 6/36.
Conclusions Prae-, peri-, and postoperative measures must be improved to prevent postoperative endophthalmitis. In cases of endophthalmitis all therapeutical options have to be performed as soon as possible to save the patient's eye and sight.
Schlüsselwörter
Postoperative Endophthalmitis - Vorkommen - anatomische Resultate - funktionelle Resultate
Key words
Postoperative endophthalmitis - occurrence - anatomical results - functional results