Laryngorhinootologie 1988; 67(6): 316
DOI: 10.1055/s-2007-998507
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Briefe an die Schriftleitung

K. Albegger
  • Salzburg, Hals-, Nasen-, Ohrenabteilung
    Landeskrankenanstalten Salzburg
    Müllner Hauptstr. 48
    A-5020 Salzburg
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Sehr herzlich möchte ich Herrn Kollegen Hartwein gratulieren zu seiner schönen Untersuchung über „Die Topographie des runden Fensters und ihre Bedeutung für die chirurgische Therapie der Perilymphfisteln” (Laryng. Rhinol. Otol. 67 (1988) (28) ).

In diesem Artikel lautet der letzte Satz „Ist eine direkte Einsicht auf die Membran (wie in den meisten Fällen) nicht möglich, wäre zur Verifizierung der Labyrinthfistel ein biochemischer Nachweis von Perilymphe im Mittelohr zu fordern, für den es allerdings bisher kein Konzept gibt”.

Da nach den Untersuchungen von G. Oberascher und E. Arrer das β2-Transferrin auch in der Perilymphe vorkommt, glaube ich, daß das von diesen Autoren entwickelte „Salzburger Konzept” des Nachweises einer Liquorfistel auch im Prinzip zum Nachweis von Perilymphfisteln im Mittelohr angewendet werden kann. Die Gewinnung von Perilymphe mit Hilfe von „Mikroschwämmchen” oder dünnen Kapillaren ist zwar nicht ganz einfach, doch reichen im Prinzip 1 µl reiner Perilymphe (etwa 1/50stel eines Tropfens) zum Nachweis, wie eigene erste Erfahrungen gezeigt haben. Wir haben darüber erstmals anläßlich der 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie in Bad Neuenahr im Rahmen eines Diskussionsbeitrages berichtet.

Wir glauben, daß sich durch einen solchen biochemischen und damit objektiven Nachweis von Perilymphe im Mittelohr manche Unsicherheiten bezüglich der Häufigkeit einer Ruptur der runden Fenstermembran als Ursache von Hörstürzen beseitigen ließen.

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