Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(10): 495
DOI: 10.1055/s-2007-992862
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedeutung des frühen Therapiebeginns mit Eplerenon - Aldosteron-Blockade "on top" nach akutem Herzinfarkt

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 November 2007 (online)

 
Table of Contents

Trotz modernster Standardtherapie mit Betablockern und ACE-Hemmern stirbt ein Großteil der Infarktpatienten mit Herzinsuffizienz innerhalb von vier Wochen nach dem akuten Ereignis und nur vier von fünf Patienten überleben das erste Jahr. Ursache hierfür ist vor allem die sich aufschaukelnde Stimulierung von sympathischem Nervensystem und Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) als Folge des infarktbedingten Herzmuskelzelluntergangs.

#

Geringere Sterberate und kürzerer Klinikaufenthalt

"Dieses pathogenetische Konzept impliziert frühzeitig die zusätzliche selektive Aldosteron-Blockade", betonte Prof. Dr. med. Helmut Drexler, Hannover. Dies bestätigte eine Subanalyse der Studie EPHESUS[1]. Mehr als 6600 Patienten, die in den ersten Tagen nach einem akuten Herzinfarkt Symptome der Herzinsuffizienz aufwiesen, erhielten innerhalb von drei bis 14 Tagen additiv zur üblichen Herzinsuffizienz-Standardtherapie Eplerenon. Nach 30 Tagen war in der Eplerenongruppe die Überlebensrate um 31% höher als in der Vergleichsgruppe. Die kardiovaskuläre Sterblichkeit war um 32% geringer und die Sterberate am plötzlichen Herztod sogar um 37%. Das Risiko für einen Klinikaufenthalt wegen Herzinsuffizienz hatte um 15% abgenommen [1]. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass Patienten, bei denen die Therapie zwischen Tag drei und Tag sieben begann, eine noch bessere Prognose hatten als die Patienten, bei denen erst zwischen Tag acht und Tag 14 mit der Behandlung begonnen wurde [2]. Auch nach 16 Monaten lag die Gesamtmortalität in der Eplerenongruppe 15% niedriger als in der Kontrollgruppe, das Herztodrisiko um 21%, die Rate stationärer Behandlungen um 23%. Die Dauer des Klinikaufenthalts nahm von zehn auf acht Tage ab [2]. Den höchsten Nutzen aus der additiven Eplerenontherapie zogen die Infarktpatienten, bei denen die Ejektionsfraktion bereits unter 30% abgesunken war. Hier reduzierte sich die Gesamtmortalität um 21% (p = 0,011).

Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt deshalb für Patienten mit klinischen Zeichen der Herzinsuffizienz nach akutem Infarkt die Aldosteron-Blockade "on top" zur ACE-Hemmung und Betablockade. Auch Prof. John McMurray, Glasgow (Großbritannien), rät dazu, ab dem dritten Tag die Behandlung mit Eplerenon (Inspra®) einzuleiten.

Quelle: Nach einer Pressemitteilung der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe

#

Literatur

  • 01 Pitt B . et al . N Engl J Med. 2003;  348 1309-1321
  • 02 Pitt B . et al . J Am Coll Cardiol. 2005;  46 425-431
  • 03 Pitt B . et al . Eur J Heart Fail. 2006;  Epub ahead of print

01 Eplerenone Post-AMI Heart failure Efficacy and Survival Study

#

Literatur

  • 01 Pitt B . et al . N Engl J Med. 2003;  348 1309-1321
  • 02 Pitt B . et al . J Am Coll Cardiol. 2005;  46 425-431
  • 03 Pitt B . et al . Eur J Heart Fail. 2006;  Epub ahead of print

01 Eplerenone Post-AMI Heart failure Efficacy and Survival Study