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DOI: 10.1055/s-2006-959110
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Diagnostik der Demenz
Publication History
Publication Date:
12 December 2006 (online)

Demente Patienten treten in der hausärztlichen Praxis im Allgemeinen zumeist nicht mit dem Leitsymptom ihrer Erkrankung, der Störung des Kurzzeitgedächtnisses, in Erscheinung, sondern mit Verhaltensstörungen. Unter Verhaltensstörungen oder „nicht-kognitiven Störungen” der Demenz versteht man ein weites Spektrum von Verhaltensweisen und Symptomen, die einerseits organisch durch die der Demenzerkrankung zugrunde liegende Schädigung des Gehirns bedingt sind, andererseits gut einfühlbare Reaktionen auf das Nachlassen der Gedächtnisleistung und der kognitiven Leistungsfähigkeit darstellen. Diese Verhaltensstörungen treten häufig bereits in frühen Stadien des Krankheitsverlaufs auf, noch bevor sich ausgeprägte Gedächtnisstörungen oder Störungen der Alltagskompetenz zeigen. Es sind vor allem sozialer Rückzug, Angst, Affektlabilität und Depressivität, aber auch Reizbarkeit, Impulsivität, Misstrauen oder Aggressivität. Es kann auch zu deliranten Episoden, ausgeprägten Verwirrtheitszuständen mit Desorientiertheit, Verkennungen und Wahnideen kommen.
Georg Adler
Mannheim
Email: Praxis-Adler@t-online.de