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DOI: 10.1055/s-2006-958479
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Alltagstaugliche Opioidtherapie - Untersuchung bestätigt Wirksamkeit und Patientenzufriedenheit
Publication History
Publication Date:
12 December 2006 (online)
- Verbesserte Schmerzreduktion gegenüber Vortherapie
- Patientenzufriedenheit gesteigert
- Opioidtherapie darf nicht nur auf die Schmerzlinderung abzielen
- Literatur
Jeder fünfte Europäer leidet an chronischen Schmerzen. Diese wirken sich nicht nur negativ auf die Lebensqualität aus, sondern sind auch mit erheblichen beruflichen Einschränkungen verbunden. Daher sollte die medikamentöse Behandlung neben einer ausreichenden Schmerzreduktion auch gut verträglich und einfach anzuwenden sein. Bewährt haben sich unter anderem Opioide der WHO-Stufe 2. Eine aktuelle Studie [1] prüfte jetzt Daten von 18596 Patienten mit chronischen Schmerzen infolge degenerativer und entzündlicher Erkrankungen des Bewegungssystems. Untersucht wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tilidinphosphat/Naloxon (Valoron® N retard) sowie die Patientenzufriedenheit. Zusätzlich zur üblichen Dokumentation wurden validierte Patientenfragebögen eingesetzt und ausgewertet.
#Verbesserte Schmerzreduktion gegenüber Vortherapie
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit unter Bedingungen der täglichen Praxis niedergelassener Ärzte zu erfassen. Daher erfolgte die Untersuchung von April 1999 bis Dezember 2004 in 4363 internistischen, allgemeinärztlichen und orthopädischen Praxen. Weitere 139 Praxen verteilten sich auf elf andere Fachrichtungen. 73,2% der Patienten waren bereits analgetisch vorbehandelt. Die Patienten erhielten Retardtabletten in unterschiedlichen Wirkstärken (Tilidinphosphat/Naloxon (Valoron® N retard): 50/4 mg, 100/8 mg, 150/12 mg und 200/16 mg), eine stufenweise Dosiseinstellung ermöglichte jedem Patienten die individuelle Tagesdosis. Durchschnittlich betrug die Behandlungsdauer 39 Tage, wobei 95% der Patienten mindestens zwei Wochen und 68% mindestens vier Wochen behandelt wurden. Die mittlere Schmerzstärke lag zu Beginn der Behandlung bei 7,0 auf der VAS-Skala (Skalierung 0-10) und nahm während der Untersuchung um 4,5 Punkte ab. Vor allem Patienten bis 45 Jahre profitierten von der Therapie. Am Ende erreichten 78% der Patienten einen für sie akzeptablen Zielwert.
#Patientenzufriedenheit gesteigert
Die Untersuchung erfasste auch die Funktionalität und Mobilität im täglichen Leben. Dabei verbesserte sich der FFbH-Score (Funktionsfragebogen Hannover, Skala von 0-100) im Schnitt von 40,2 auf 66,0 Punkte. Im PTSS-Score (Pain Treatment Satisfaction Scale, 0-100), der die Patientenzufriedenheit ermittelt, beurteilten die Patienten ihre Zufriedenheit mit der Vortherapie mit 36,4. Nach der Therapie mit Tilidinphosphat/Naloxon stieg dieser auf 71,8 Punkte. Lediglich 1,9% der Patienten waren nach Abschluss der Untersuchung mit der Behandlung unzufrieden. Unerwünschte Ereignisse traten bei 2,5% der Patienten auf, häufigste Nebenwirkungen waren Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.

Die Datenerhebung unter Praxisbedingungen konnte somit zeigen, dass eine Opioidtherapie der WHO-Stufe II wirksam und gut verträglich ist. Es wurde deutlich, dass die Kombination Tilidinphosphat/Naloxon (Valoron® N retard) trotz analgetischer Vorbehandlung die Schmerzreduktion noch verbessern und die Patientenzufriedenheit steigern konnte (Abb. 1). Auch die Ergebnisse des Funktionsfragebogens bestätigen die Alltagstauglichkeit dieser Therapie.
Quelle: Pressemitteilung der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe.
#Opioidtherapie darf nicht nur auf die Schmerzlinderung abzielen

Uwe Junker, Remscheid
Eine Opioidtherapie darf nicht nur auf die Schmerzlinderung abzielen, sondern sollte auch die Leistungsfähigkeit des Patienten sowie seine soziale Integration berücksichtigen. In der oben genannten Untersuchung von Junker et al. zeigten die Ergebnisse des Funktionsfragebogens, dass die Opioidbehandlung eine deutliche Verbesserung bei der Bewältigung von alltäglichen Tätigkeiten erreichte. Laut Dr. Uwe Junker aus Remscheid steigerte sich dadurch auch die Zufriedenheit mit der Schmerzbehandlung insgesamt. Bis auf wenige Ausnahmen wurde die gute analgetische Wirksamkeit durch eine nur zweimal tägliche Gabe der Retardformulierung erreicht. Die langsam ansteigenden, lang andauernden und gleichmäßigen Wirkspiegel gewährleisten eine ausreichende Analgesie über 24 Stunden und erhöhen die Compliance besonders bei multimorbiden Patienten. Auch diese Untersuchung konnte bestätigen, dass Tilidin-Naloxon-Retardtabletten (Valoron® N retard) bei einer Vielzahl chronischer Schmerzsyndrome zu einer deutlichen Schmerzlinderung bei guter Verträglichkeit führten. |
Literatur
Literatur


Uwe Junker, Remscheid