Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(4): 170
DOI: 10.1055/s-2006-941405
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intensiv-Monitoring-System - Begleitung von Notfallpatienten mit "Tele-Argus-Augen"

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Publication Date:
17 May 2006 (online)

 
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In der Notfallmedizin und im Rettungsdienst kommt es auf jede Sekunde an. Um die richtigen Informationen zur rechten Zeit zu erhalten, bietet UMTS-Technologie für Rettungsdienste erstmals digitale Datenaustauschoptionen mit Performance an. So bringt beispielsweise die Firma Schiller aus Baar/Schweiz das Intensiv-Monitoring-System für Notfallpatienten "ARGUS PRO" ab September 2006 mit UMTS-Anschluss auf den Markt. Hier laufen alle Patienten-Messdaten zusammen und können sowohl auf dem Bildschirm vor Ort als auch über UMTS in Echtzeit an jedem Ort der Welt zur Verfügung gestellt werden. Einsatzbereiche für diesen breitbandigen mobilen Telemetrie-Datentransfer aus Rettungshubschraubern und -wagen sind insbesondere Verlegungstransporte in Spezialkliniken, bei denen der Spezialklinik-Facharzt den Transport mit "Tele-Argus-Augen" begleitet.

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Vitalfunktionen per Live-Video-Stream

Die derzeitige Lösung erstellt ein Ruhe-EKG in Diagnosequalität mit automatischer Interpretation und versendet dieses aus der Monitoring Applikation an ein definiertes Zielkrankenhaus zur Befundung (Second Opinion) via Fax oder an einen Web-Server, auf den berechtigte Personen mittels Two-Factor Authentication mit dem Internet ExplorerTM von jedem Ort der Welt zugreifen können. Ist die Übertragung sicher verlaufen, informiert der Web-Server den Arzt automatisch via Pager, SMS oder E-Mail. Da nur die Roh-EKG-Daten und die Vitalparameter-Daten - also keine statischen Bilder - versandt werden, steht dem Benutzer auf dem Web-Server eine spezielle Software zur Auswertung zur Verfügung. Damit ist bereits heute eine Tele-Applikation mit einzelnen Vitalfunktionen wie beispielsweise das 12-Kanal-EKG möglich. Das Remote-Monitoring aller Vitalfunktionen inklusive Live-Video-Stream-Sequenzen wird mit UMTS bei voller Ausbaustufe (2 Mbit/sec) möglich.

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Fernübertragung übermittelt Notarzteinsatzprotokoll

Neben diesen zeitkritischen Datentransferoptionen kann auch das Notarzteinsatzprotokoll (gemäß DIVI-Spezifikation) direkt am Monitoring-Bildschirm ausgefüllt werden. Ist das Protokoll abgeschlossen, steht es auch zur Fernübertragung bereit - derzeit per Modem, GPRS oder UMTS. Die Lösung basiert auf einer Vodafone Mobile Connect Card UMTS und dem fall-, stoß- und wasserfesten Outdoor-Tablet-PC Hercules Mobile Medical von Penta mit ETX-Modulen als bedarfsgerecht skalierbare Prozessorplattform. Um skalierbar zu sein, haben ETX-Module eine standardisierte, kompakte Form (95x114), die dem Anwender identische mechanische Abmessungen, gleiche Platzierung von Befestigungsbohrungen, ein gleichartiges thermisches Interface zum Systemgehäuse bietet und vor allem werden die elektrischen Signale mit der gleichen Steckerbelegung und Spannungspegel an das Carrierboard geführt.

Quelle: Pressemitteilung der Kontron AG, der SCHILLER AG und der Penta GmbH.

 
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