Dtsch Med Wochenschr 2005; 130(25/26): 1535
DOI: 10.1055/s-2005-870857
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinischer Fortschritt

Clinical progressW. Siegenthaler
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Publication Date:
16 June 2005 (online)

An der Schwelle zum dritten Jahrtausend, am Ende des Jahres 1999, wurde in einem Sonderheft dieser Wochenschrift die „Zukunft der Medizin“ beleuchtet [1]. Etwa 5 Jahre später haben nun DMW Schriftleitung und Redaktion gemeinsam mit weiteren namhaften Experten den „Klinischen Fortschritt 2005“ ins Visier genommen.

Die Vielfalt der Inneren Medizin und wichtiger Nachbardisziplinen kommt in diesem Sonderheft zum Ausdruck. Neben den wichtigsten organbezogenen Fächern, angefangen beim zentralen und peripheren Nervensystem über Herz und Lunge, Gastrointestinaltrakt und Niere sind auch Disziplinen vertreten, die sich mit Systemerkrankungen befassen, wie Rheumatologie, Infektiologie, Endokrinologie und Immunologie sowie - alles überspannend - die Molekulare Medizin. Die Autoren navigieren uns durch die neuesten Erkenntnisse ihres Fachgebietes. Der Erkenntnisgewinn in diesem Zeitraum ist beeindruckend und der Nutzen für die klinische Praxis evident.

Was hat sich in diesen 5 Jahren entwickelt? Manches Visionäre ist schon Realität, allem voran die Zell- und Molekularbiologie sowie die rekombinante DNA-Technologie, die heute integraler Bestandteil der medizinischen Wissenschaft sind und zunehmend zur klinischen Praxis gehören, wie Blum in diesem Heft schreibt (S. 1568). Hoffnungen werden in diese Technologie unter anderem in der Pneumologie gesetzt, aber auch in der Nephrologie und in der Rheumatologie. Anderes wurde nach anfänglicher Euphorie weitgehend wieder aufgegeben und wird nach 5 Jahren nun nicht mehr erwähnt.

Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, dieses interessante Heft zusammenzustellen. Die DMW zeigt einmal mehr, dass sie auch nach 130 Jahren jung geblieben ist und sich - ebenso wie die Medizin - stets erfolgreich weiterentwickelt. Dieses Heft zeigt auch sehr eindrucksvoll, was eine medizinische Zeitschrift leisten kann und was nicht aus dem Internet zu holen ist: die Zusammenschau der gesamten Inneren Medizin, die Auswahl und Interpretation neuester Erkenntnisse von ausgewiesenen Experten. Besonders freut mich, dass neben den „Organfächern“ auch die Systemerkrankungen so hervorragend vertreten sind.

Es bleibt zu hoffen, dass dieses Sonderheft „Klinischer Fortschritt 2005“ dazu beiträgt, die Erkenntnisse tatsächlich auch in den klinischen Alltag zu transportieren und die Versorgung unserer Patienten zu verbessern. Das ist letztlich das Ziel all unserer Bemühungen.

Mein Dank gilt den Autoren für die stetige Weiterentwicklung unserer Zeitschrift als Spiegel einer leistungsfähigen wissenschaftlichen Medizin.

Literatur

  • 1 Siegenthaler W. Die Zukunft der Medizin an der Schwelle zum dritten Jahrtausend.   Dtsch Med Wochenschr. 1999;  124 1543

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Walter Siegenthaler

Forsterstr. 61

CH-8044 Zürich

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