Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221(9): 796
DOI: 10.1055/s-2004-813600
Nachruf

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In memoriam Prof. Dr. med. Matthias Korth

In Memoriam: Professor Matthias KorthG. O. H Naumann1
  • Für die Arbeitsgruppe der Erlanger Augenklinik, Universitäts-Augenklinik mit Poliklinik
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Publication Date:
01 October 2004 (online)

Matthias Korth wurde am 27.3.1943 in Schwäbisch-Gmünd geboren, besuchte ab 1949 die Volksschule in Erlangen, von 1953 - 1962 das Humanistische Gymnasium Friedericianum ebenfalls in Erlangen.

Danach leistete er von 1962 - 1964 den Wehrdienst bei der Bundeswehr und studierte Medizin von 1964 bis 1970 in Erlangen mit dem Abschluss Staatsexamen und Promotion. Nach einer Medizinalassistentenzeit in Erlangen und München und der Approbation als Arzt war er von 1972 bis 1973 Assistent am I. Physiologischen Institut der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen sowie von 1973 - 1974 Assistent an der Universitäts-Augenklinik in Erlangen. Von 1974 - 1975 verbrachte er ein Jahr als Research Associate an der Northeastern und Tufts University in Bosten, Massachusetts, USA.

1976 wurde er Assistent am Institut für Physiologie und Biokybernetik in Erlangen und habilitierte sich 1981 für das Fach Physiologie bei Prof. Keidel. Daran anschließend kehrte er als Assistent an die Universitäts-Augenklinik in Erlangen bis zur Anerkennung als Augenarzt im Jahr 1985 zurück. 1988 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Danach fungierte er als Extraordinarius und Leiter der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten klinischen Forschergruppe „Glaukome” 1991 - 1997. Seit 1997 bis zu seinem Tode war er Sekretär und Projektleiter des Forschungsvorhabens „Sinnesphysiologische Untersuchungen bei Glaukomen” im Sonderforschungsbereich 539 („Glaukome, einschließlich Pseudoexfoliations-Syndrom”) der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Matthias Korth war und ist ein Wissenschaftler mit internationaler Reputation und war ein herausragender Partner im Team der Universitäts-Augenklinik Erlangen seit 1981. Durch seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt Sinnes- und Elektrophysiologie sorgte er dafür, dass die Augenheilkunde in unserer Arbeitsgruppe nicht nur von Ophthalmo-Pathologie und Mikrochirurgie dominiert wurde, sondern das gesamte Methodenspektrum abdeckte. Ohne seine methodische und konzeptionelle Expertise wären weder die DFG-Forschungsgruppe „Klinische Glaukome” noch der DFG-Sonderforschungsbereich 539 „Glaukome und Pseudoexfoliations-Syndrom” je Wirklichkeit geworden. Er entwickelte die Sinnes- und Elektrophysiologie zu einem eigenständigen Schwerpunkt innerhalb unserer Augenklinik und gab sein Fachwissen an zahlreiche ärztliche und wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden und Gastforscher weiter. Bleibende Verdienste erarbeitete er u. a. zum besseren Verständnis der Elektrophysiologie der Amblyopie sowie der reproduzierbaren Frühdiagnose funktioneller Ausfälle und Änderungen des Verlaufs chronischer Glaukome. Zweifellos hat er sowohl Krankenversorgung als auch Lehre und Forschung in der Universitäts-Augenklinik wesentlich bereichert.

Herr Korth hat durch seine Arbeit bleibende Spuren in der Augenheilkunde hinterlassen und Ansehen für unser Fach in Deutschland und Europa erworben.

Die letzten drei Jahre seines Lebens waren überschattet durch eine Serie von chronischen Erkrankungen, die er mit bewundernswerter Geduld ertragen hat.

Er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. Sein Rat und seine ausgleichende Persönlichkeit, geprägt durch einen feinen Humor, werden uns sehr fehlen. Wir werden sein Wirken nicht vergessen.

Prof. (emer.) Dr. Dr. h. c. mult. G. O. H. Naumann

Für die Arbeitsgruppe der Erlanger Augenklinik, Universitäts-Augenklinik mit Poliklinik

Schwabachanlage 6 (Kopfklinikum)

91054 Erlangen

Germany

Phone: 091 31/8 53 43 63

Email: FritzNaumann@augen.med.uni-erlangen.de