Klin Monbl Augenheilkd 2003; 220(10): 653
DOI: 10.1055/s-2003-43132
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Behandlung chorioidaler Neovaskularisationen mit photodynamischer Therapie

Treatment of Choroidal Neovascularisations with Photodynamic TherapyGabriele  E.  Lang1
  • 1Universitäts-Augenklinik und Poliklinik Ulm
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Publication Date:
24 October 2003 (online)

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) stellt in Industrieländern die Hauptursache für Erblindung dar. Ursache ist die späte exsudative Form der AMD als Folge einer chorioidalen Neovaskularisation. Es gibt jedoch auch zahlreiche andere Erkrankungen der Netzhaut, die zu Defekten der Bruchschen Membran führen und als Komplikation eine chorioidale Neovaskularisation mit exsudativer Makulopathie nach sich ziehen können.

Seit 2000 ist die photodynamische Therapie (PDT) zugelassen für klassische und überwiegend klassische chorioidale Neovaskularisationen bei altersbedingter Makuladegeneration. Neben den bekannten Ergebnissen der Studien kann man nach 3-jähriger klinischer Anwendung sagen, dass die photodynamische Therapie eine deutliche Bereicherung in der Therapie der altersbedingten Makuladegeneration darstellt. Auch für chorioidale Neovaskularisationen im Rahmen einer pathologischen Myopie liegt eine Zulassung der PDT vor. Seit August 2002 besteht eine Zulassung für die okkulte Form der CNV bei AMD. Auch bei dieser Indikation erzielt man befriedigende Behandlungsergebnisse.

Bei einigen Patienten kommt es jedoch nach PDT trotzdem zu einer Befund- und Visusverschlechterung. Daher werden derzeit Studien durchgeführt, bei denen die PDT mit anderen Behandlungsmethoden, wie z. B. intravitreale Steroidinjektion oder VEG-Aptamer kombiniert werden, um den Behandlungserfolg noch zu verbessern.

Ein Nachteil der Behandlungsmethode sind die relativ hohen Kosten, der große Aufwand der Methode und die teilweise nicht geklärte Frage der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Insgesamt stellt die PDT einen deutlichen Fortschritt in der Behandlung der neovaskulären AMD und anderer Netzhauterkrankungen mit sekundärer chorioidaler Neovaskularisation dar. Wichtig ist es aber, die Indikation exakt und zeitgerecht zu stellen und die Behandlung entsprechend den Empfehlungen der TAP- und VIP-Studien durchzuführen.

Literatur

Prof. Dr. Gabriele E. Lang

Leiterin der Sektion Konservative Retinologie und Laserchirurgie · Universitäts-Augenklinik und Poliklinik

Prittwitzstraße 43

89075 Ulm

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