Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63(2): 153-155
DOI: 10.1055/s-2003-37460
Fallbericht

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Östrogenabhängige Erkrankungen der weiblichen Genitalorgane und Adipositas - der Fall eines Endometriumkarzinoms

Estrogen-Dependent Diseases of the Female Genital Organs and Obesity - a Case of Endometrial CancerK. J. Wagner 1 , H. Ulte 1 , P. A. Regidor 1 , A. E. Schindler 1
  • 1Zentrum für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
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Publication History

Eingang Manuskript: 11. November 2002 Eingang revidiertes Manuskript: 18. Dezember 2002

Akzeptiert: 20. Dezember 2002

Publication Date:
25 February 2003 (online)

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Zusammenfassung

Der Zusammenhang zwischen einer isolierten Einwirkung von Östrogenen auf das Endometrium und dessen pathologischer Umwandlung ist bekannt. Es soll hier der Fall einer postmenopausalen Patientin mit extremem Übergewicht vorgestellt werden, bei der weitere Veränderungen der Ovarien und des Uterus zu beobachten waren. Der durch die Adipositas erhöhte Östrogenspiegel und der lang dauernde Einfluss von isolierten Östrogenen führte hier zu einer präkanzerösen Umwandlung des Endometriums und im Verlauf zum Entstehen eines Endometriumkarzinoms. Gutartige proliferative und östrogenabhängige Veränderungen der Genitalorgane können in dieser Situation auch bei der postmenopausalen Frau beobachtet werden. Der vorliegende Fall unterstreicht die Bedeutung der gynäkologischen Vorsorge und die Möglichkeit des Einsatzes von Gestagenen in der Postmenopause.

Abstract

Prolonged exposure to unopposed estrogens has a proliferative effect on the endometrium and can induce endometrial carcinoma. We describe a massively obese postmenopausal woman with high levels of endogenous estrogens who developed proliferative changes in the ovaries and the uterus in addition to endometrial hyperplasia and carcinoma. This case underlines the importance of primary prevention of gynecologic conditions and of the use of progestins in postmenopausal women.

Literatur

Prof. Dr. med. A. E. Schindler

Institut für medizinische Forschung und Fortbildung, Universitätsklinikum/Hochhaus 1

Hufelandstraße 55

45147 Essen

Email: schindler@uni-essen.de